Okt 152015
 
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Straße in Taiping.

888. Reisetag

26.012 km

 

Die Silhouette Penangs verschwindet langsam am Horizont bis die Fähre das Festland erreicht. Ich reihe mich ein in den Morgenverkehr der Stadt Butterworth, der auch außerhalb kaum weniger wird. An die vielen Autos muss ich mich in Malaysia wohl gewöhnen. Für mich brauchbare Nebenstraßen sind leider rar.

An der Ausfallstraße steht in Stadtnähe ein flacher Fabrikbau neben dem anderen. Das erinnert an die Industriegebiete daheim. Ab und zu stehen mit Mauern umgebene neue Siedlungen „auf der grünen Wiese“. Manche noch nicht einmal bewohnt.

90 Kilometer sind es bis Taiping. Dort treffe ich wieder auf Andrea, die mit dem Bus dort angekommen ist. Sie wird mich die nächsten fünf Wochen auf diese Art begleiten. Ich habe jetzt Gesellschaft vor Ort, das ist schön. Andrea bringt frische Reiseenergie mit, die mich zu erweiterten Unternehmungen antreibt.

Bei unserem abendlichen Rund- und Essengang treffen wir auf drei Chinesen, die uns an ihren Tisch bitten, Vater, Sohn und Freund. Der alte immer lächelnde Chinese spricht etwas deutsch. Lebte in der Schweiz, danach in den USA und ist zurückgekehrt zu seinen Wurzeln mit amerikanischer Rente. Sein Sohn arbeitet (irgendwie) im Touristengeschäft, ist Reisender und hat ein Buch geschrieben, welches er uns gleich verkaufen möchte.

Am nächsten Tag erreichen wir die Provinzhauptstadt Ipoh. Die Kolonialzeit (britisch bis 1956) ist mit zahlreichen renovierten alten Gebäuden präsent.
Die Geschäfte sind – wie überall in Malaysia – meist in chinesischer Hand, obwohl der chinesische Bevölkerungsanteil nur 25% beträgt.

Ein heftiger nicht aufhörender Regen beendet unseren ersten Abend ohne vernünftiges Essen. Im Laden neben unserem Hotel kaufen wir uns zwei Instantnudelsuppen und brühen diese mit heißem Wasser auf. Dabei soll laut Reiseführer Ipoh ein Mekka für gutes Essen sein.

Wir bleiben einen weiteren Tag. Bummeln durch verschiedene Viertel. Wir besichtigen zwei chinesisch-buddhistische Höhlentempel in den steilen Karstfelsen am Stadtrand. Am Abend besuchen wir ein buddhistisches Fest. Zu Opfer- und Esszwecken werden dort Unmengen von runden Broten in Schildkrötenform gebacken, verziert mit chinesischer Schrift und bunt gefärbt. Die rein vegetarische Verpflegung der vielen Gäste erfolgt von diversen Ständen in einer Halle.
Den Tempel verqualmen zahlreiche Räucherstäbchen, nicht einzeln sondern bündelweise werden sie angezündet und nach Gebrauch in Behälter mit Sand gesteckt. „Heilige Papierformen und -blätter“ heben die Gläubigen vor dem Altar in die Höhe um sie anschließend im Ofen vor dem Tempel zu verbrennen.
Zur Unterhaltung der Festteilnehmer wird eine Peking-Oper aufgeführt, mit schrillen Klängen und maskenhaft geschminkten Schauspielern.

 

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