Die Chola-Tempel.

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Okt. 292014
 

DSC01206542. Reisetag

16.711 km

 

Thanjavur war einst die Hauptstadt des großen Chola-Reiches. Zur Zeit des Königs Rajaraja I entstand die große Anlage des BrihadishwaraTempels (1003-1010), die zum Weltkulturerbe gehört. Über das weitläufige Grasgelände der von hohen Mauern umgebenen Anlage sind diverse Schreine verteilt. Das Besondere ist die Schlichtheit der vielen Reliefs aus gelbbraunem Granit. Ein angenehmer Gegensatz zu den sonst grellen und eher kitschigen Figurenfarben der anderen Hindutempel.

Vor dem Haupttempel steht die größte Kuhstatue Indiens „Shivas heiliger Bulle“. Sie wurde aus einem einzigen Felsen gehauen. Der Haupttempel ist gedrängt voll mit Pilgern und es ist fürchterlich warm darinnen. Ich verzichte bis zum Heiligtum vorzudringen. Dieses mal ist es keine Statue von einem Gott, sondern ein 4 m hoher Shiva-Lingam, der sich unter einem 61 m hohem Turm befindet. An der Mauer der Tempelanlage stehen hunderte weitere aus Fels gehauene kleine schwarz angemalte Lingams. Manche einzeln in eigenen Räumen, andere in Serie. Der Samen Shivas soll dadurch in die Welt gelangen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt ist der Königspalast. Eine Mischung aus verfallenen und renovierten Gebäuden, aus wahllos zusammengestellten royalen Erinnerungsstücken und Kunstgegenständen.

Die Stadt Thanjavur empfinde ich als extrem laut und schmutzig. Der Müll wird einfach auf die Straße gekippt. Es gibt viel Verpackungsabfall, aber keine Mülltonnen. Da es oft regnet ist vorsichtiges Gehen angesagt um nicht im Match oder Müll zu stapfen. Nachts werden die Straßen gesäubert. Am Morgen sehe ich zusammengefegte Haufen.
Bin froh die Stadt nach einem Tag zu verlassen. Sie hat mich müde gemacht.

Habe das Glück die Weiterfahrt auf Kleinststraßen fortzusetzen. Ich durchfahre die flache Landschaft der Reiskammer Tamil Nadus. Vorbei ein Kanälen und Reisfeldern, auf denen gearbeitet wird.

In einem kleinen Dorf besuche ich einen weiteren Tempel der Chola-Architektur, nicht ganz so groß wie in Thanjavur. Um zum Eingang zu gelangen muss ich an einer großen Kuhstatue vorbei durch kniehohes Wasser waten. Auch hier besteht der Hauptaltar aus einem geschmückten Lingam.

Ich übernachte in der naheliegenden Stadt Kumbakonan. Besuche dort am Abend einen der drei großen Tempel neueren Datums. Am nächsten Tag erreiche ich den ruhigen Küstenort Tranquebar, einem ehemaligen dänischen Fort. Die Dänen verkauften ihre Niederlassung 1845 an die britische Ostindienkompanie. In dem Fort-Museum war nachzulesen, das Dänemark dafür 20 Jahre lang Pacht an den herrschenden Maharadscha zahlte. Nur ca. 10 Schiffe aus Dänemark liefen in dieser Zeit die Enklave an. Ganz schön teuer so eine Kolonisation.
Es ist ein gemütlicher Ort zum Ausspannen nach den hektischen Städten. Habe Andrea wieder getroffen. Wir bleiben einen Tag in einer luxuriösen Unterkunft am Strand.

Nur 50 km weiter nördlich liegt die Stadt Chidambaram, mein nächstes Tagesziel mit einem großen Tempel aus der Chola-Zeit. Der Legende nach trat Shiva hier mit Kali in einen Tanzwettstreit. Als Shiva einen Ohrring verlor und ihn mit dem Fuß wieder vom Boden aufhob, konnte Kali die Bewegung nicht nachmachen. Shiva  errang den Titel Nataraja (Herr des Tanzes). In dieser Form wird er im Tempel verehrt und es ist eine der heiligsten aller Shiva-Stätten.

Die Tempelanlage verfügt über vier große Eingangstore mit unzähligen Stein- und Stuckarbeiten. Es gibt einen heiligen Teich um sich rein zu baden im eher schmutzigen Wasser. Eine steinerne Kuh blickt hinter Gitter an eine Wand. Lebende Kühe werden auf dem Tempelgelände gemolken. Eine große Tempelhalle mit kunstvoll verzierten Säulen scheint dem Geruch nach der Kuhstall zu sein.

Der große Haupttempel ist ein Labyrinth von Gängen, Schreinen und Sälen. Es ist Puja-Zeit. Glocken werden geläutet. Brennende Öllampen werden um die Statue im inneren Schrein geschwungen. Gläubige geben ihre Spenden in Form von Kokosnüssen und Blumen an die Priester. Wie in allen Tempeln darf im Inneren nicht fotografiert werden.

Regen, Villen und kaputte Kamera.

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Okt. 242014
 
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Alte und renovierte Villen in Chettinadu.

537. Reisetag

16.556 km

 

Es ist ein trüber Tag an dem ich Madurai verlasse. Fürs Fahren sehr angenehm, wenn die Sonne nicht so auf den Kopf brennt. Den städtischen Verkehr habe ich schnell hinter mir gelassen. Erstaunlich, ich kann meinen Weg immer wieder auf Nebenstrecken fortsetzten. Fahre durch kleine Orte. Muss aufpassen, dass ich die vielen Ziegen, die sich bevorzugt auf der Straße niederlassen, nicht überfahre. Ab und zu bellt ein Hund mir nach. Es ist merkwürdig, wie die vielen Straßenköter, die ich bisher gesehen habe sich ähneln. Als gäbe es eine fertige Mischung dafür.

Hügel liegen nicht im Wege. Die Dornenlandschaft verschwindet nicht so ganz. Massige Granitblöcke, die in großen Gruben abgebaut werden, stehen am Straßenrand. Leider streikt die Kamera an diesem Tag fast völlig. Bilder gibt es nicht.

Am Nachmittag erreiche ich den geplanten Übernachtungsort. Es gibt wenige Orte mit Schlafmöglichkeiten auf der Strecke. Ich erhalte ein überteuertes Zimmer. Nur ein Eimer und Wasserhahn zum Waschen, kein Becken. Die Verständigung ist schwierig. Es dauert lange, bis ich klar machen kann, dass bei dem für indische Verhältnisse hohen Preis wenigstens ein Handtuch zur Zimmerausstattung gehört. Jemand wird losgeschickt, der erst mit einem Stück rauen Stoff, im zweiten Anlauf aber mit einem neuen Handtuch zurückkommt.

Zum Frühstück gibt es seit langem immer das gleiche: ein Dosa – ein dünner sehr fettiger Pfannkuchen, dazu eine Gemüsesoße und eine Art Kokoschutney. Ich mag den Pfannkuchen kross – so ist er im Urzustand. Der Inder zermanscht alles mit diversen Soßen zu einem Brei. Dazu gibt es (für mich) einen Kaffee, serviert in einer Blechtasse, die ich wegen der Hitze kaum anfassen kann.

Nach dem Frühstück setzt Regen ein. Ich warte fast zwei Stunden und trinke weiteren Kaffee, bis ich im nachlassenden Nieselregen losfahre. Die Landschaft ist trist. Zwischen den Dornenbüschen steht das Wasser. Ich erreiche merkwürdige Orte. In kleinen Dörfern stehen bunte Herrschaftsvillen. Manche am Zerfallen, andere in sehr gepflegten Zustand. Im 19. Jahrhundert haben in der ländlichen Gegend um Chettinadu reiche Unternehmer und Finanziers gelebt. Sie gaben ihr Vermögen für den Bau der palastartigen Häuser aus. Nach dem 2. Weltkrieg brach ihr Handelsnetz zusammen, die verlassenen Villen zerfielen. Erst im 21. Jahrhundert wurden einige der Villen wieder hergerichtet und dienen Touristen als hochpreisige Unterkünfte.
Auch ich finde in einem der kleinen Orte eine für meine Verhältnisse teure Unterkunft, aber nicht in eine der Villen. Das spart mir einen 25 km Umweg in die nächste Stadt.

An diesem und nächsten Tag ist das Lichtfest Diwali, zwei wichtige hinduistische Feiertage. Statt Lichter anzuzünden werden vor allem Knaller in die Luft gejagt.

Bei Sonnenschein starte ich in den nächsten Morgen. Schon bald ziehen dunkle Wolken auf. Habe Glück, finde jedes Mal einen Unterstand bei den einsetzenden kurzen aber kräftigen Regengüssen.
Die Dornenbüsche sind verschwunden. Weite Landstriche sind mit Eukalyptusbäumen aufgeforstet, ab und zu gibt es Cashewnussplantagen. Wenn genügend Wasser vorhanden ist wird Reis angebaut. Vor einem erneut einsetzenden heftigen Regenschauer erreiche ich die Stadt Tanjore. Andrea wird kurze Zeit später dort auftauchen. Die Zimmerauswahl ist nicht ganz einfach. Mal lässt sich die Klimaanlage nicht regulieren, mal zeigt das Fenster direkt auf eine Wand. Das dritte ohne Klimaanlage ist ok. Erst in der Nacht stellen wir fest, wie das permanente Hupen auf der Straße einen den Schlaf rauben kann.

Schnappschüsse lässt meine Kamera zur Zeit nicht zu. Sie startet nur sporadisch.

Madurai.

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Okt. 212014
 

DSC01047533. Reisetag

 

Die Einfahrt ins Zentrum von Madurai gab mir bereits den Vorgeschmack. Ein Gewühl von Autos, Tuk-Tuks und Rikschas. Ich war am Vortag immer wieder im Stau stecken geblieben. Auf kleine Straßen auszuweichen ging nicht, da diese voller Menschen waren. Es ist so, wie ich mir den indischen Großstadtdschungel vorstelle. Rücksicht gibt es nicht. Wer schneller ist, kommt zuerst ans Ziel.

Das Hotel erreiche ich trotzdem problemlos. Wir sind diesmal eher bessere und auch teurer untergekommen. Ist mir sehr recht, denn ich fühle mich noch ein wenig schwach.

Die Tempelanlage im Zentrum der Stadt Madurai ist riesig. Vier große Türme in den vier Himmelsrichtungen mit unzähligen bunten Figuren darauf ragen in den Himmel. Durch diese Tore können Pilger und Besucher in den Innenbereich gelangen – nach sorgfältiger Sicherheitsprüfung. Meine Kamera muss ich abgeben. Smartphone-Besitzer dürfen (nach Lösung einer Fotokarte) ihre Geräte auch im Inneren einsetzten. Jedoch nicht im inneren Heiligtum. Foto ist nicht gleich Foto – unverständliches Indien.

Breite Gänge, Innensäle und viele Götterschreine alles unter einem mit hunderten von verzierten Säulen gestütztem Dach. Dazu noch das Heiligtum, das nur von Hindus betreten werden darf. Am Vormittag durchstreifen wir die Tempelanlage. Es ist ein besinnliches Wandeln mit viel Schauen. Verstehen können wir die vielen ritualen Handlungen nicht. Dazu müssten wir tief in die Göttergeschichten mit ihren vielen Inkarnationen eintauchen.

Nach dem verlassen des Tempelgeländes holt uns Lärm und Umtrieb der Großstadt wieder ein. Es ist nicht nur das ewige Gehupe, auf dass sowieso keiner achtet. Hinzu kommt eine weitere Einnahmequelle der Stadt. Auf vielen Strommasten sind Lautsprecher installiert durch die permanent Werbung durch die Straßen schallt.

Auf den Straßen nahe des Tempels herrscht rege Einkaufsstimmung. Menschenmassen schieben sich durch die Straßen. Ein Kleidergeschäft liegt neben dem anderen. Hinzu kommt der Verkauf in diversen Straßenständen. Dazwischen liegen und stehen die heiligen Kühe. Manche werden gefüttert, andere berührt.

Ein Nieselregen setzt ein, der zunehmend stärker wird. An der Ostküste Indiens ist Regenzeit. Vom Himmel kommt das Wasser nicht eimerweise herunter wie an der Westküste, aber fast täglich regnet es einige Stunden. Alles ist klamm und fühlt sich feucht an. Auf den Straßen stehen Wasserlachen. Zum ersten Mal streikt auch meine Kamera. Ist es die Feuchtigkeit? Oft kann ich sie nicht anstellen.

Benutzbare Bürgersteige gibt es nicht. Alles ist vollgestellt, mit Waren und Motorräder oder es klaffen große Löcher Richtung Kanalisation.

Am nächsten Vormittag lassen wir uns mit einem Tuk-Tuk zum alten Palast fahren. Mächtige Säulen tragen die renovierten Dachteile. Von dem riesigen Gebäude, erbaut vor 400 Jahren, ist wenig übrig geblieben.

Zu Fuß begeben wir uns wieder Richtung Innenstadt. Durch ein Gewühl von Menschen und Verkaufsständen. Auf einigen Straßen schein wieder Kleidermarkt zu sein. Halbseitig ist sie für den Verkehr gesperrt. Wer soll die Mengen an Klamotten nur kaufen und tragen?

Vier Tage bleiben wir in Madurai. Ich fühle mich wieder gesund. Nach zwei Hustentage hat sich dieser erstaunlicherweise in einer Nacht verflüchtigt. Der Appetit auf das indische Essen fehlt noch. Ein Versuch eine Abwechslung in einem Nudel-Gericht zu finden ist kläglich gescheitert. Ich bekomme einen Spaghetti-Brei mit Matschsoße. Schmeckte überhaupt nicht.

Windräder, Salz und Dornen.

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Okt. 172014
 

DSC00959529. Reisetag

16.351 km

 

Am Südzipfel der Ostküste blasen kräftige Winde. Die Landschaft ist gespickt mit Windrädern. Diese stehen konzentriert auf einem kleinen Areal. Auch mir kommen die Winde zu Hilfe und treiben mich gut voran.
Der grüne Süden wird bald durch eine trockene steppenartige Landschaft abgelöst. Die Gebirgskette der Westghats fängt den Regen ab und lässt nur wenig davon gen Osten durch.

Anstatt Kokospalmen wachsen die weniger anspruchsvollen Palmyrapalmen. Die Blätter der Dornenbüsche sind das einzige Grün in der Landschaft. Dörfer gibt es wenige. Mir kommt der erste Reiseradler in Indien entgegen – ein Chinesen, der in Neuseeland lebt. Er wirkt eine wenig apathisch.

Nach 95 km erreiche ich die Küstenstadt Trivandur. Ein Ort mit einem riesigen alten Tempel, dem damit verbundenen geschäftlichen Rummel und vielen Unterkünften. Die Tempelanlage ist durch eine hohe Mauer umgeben. An den Toren stehen die hohen mit vielen Figuren versehenen Türme, an denen die Schuhe ausgezogen werden und die Herren ihren Oberkörper freimachen. Hinter der Mauer liegt das eigentliche Tempelgebäude, nach außen hin ebenfalls geschlossen. Darin zentral das Hauptheiligtum, darum herum verschlungene Gänge mit Götterschreinen, alles öllampendunkel. Die Decken sind mit hunderten verzierten steinernen Säulen gestützt. Um Ordnung in die vielen Pilger zu bringen werden diese durch abgesteckte Gänge geleitet. Die Gänge und Pilgerschlangen sind sehr lang. Ich bin immer wieder beeindruckt von der tiefen Gläubigkeit und Ernsthaftigkeit, mit der die Menschen ihre Rituale verrichten.
Der Tempelvorplatz liegt direkt am Meer, daneben herrscht reges Strand- und Badeleben. Ein Tempelelefant kommt mir entgegen. Der erste „freie“ Elefant den ich sehe, ohne die beengenden Fußketten kann er unterwegs sein.

Die Weiterfahrt am nächsten Tag erfolgt durch die trockene Dornenlandschaft. Die Windräder sind verschwunden, und leider auch der für mich günstige Wind. Diesmal bläst er mir entgegen. Die Dornenlandschaft wird bald aufgelockert durch riesige Salinenfelder. Ein Verdampfungsbecken liegt neben dem anderen. Das Salz wird daraus mit Schiebern an den Beckenrand gezogen. Männer füllen es in Schalen, die wiederum Frauen wegtragen.

Wie an fast jedem Tag herrscht schönes Wetter (aus europäischer Herbstsicht). Ich bin schwitzend unterwegs und finde es alles andere als schön. Kein Schattenbaum an Straßenrand, das Trinkwasser in der Flasche ist badewasserheiß und der Wind weht immer noch entgegen. Ich würde diesen Tag gerne gegen einem verregneten Herbsttag tauschen.

Die Salinenlandschaft verschwindet. Die Dornenlandschaft bleibt. Die Dornenbüsche werden geschlagen und die dünnen Stämme zu Holzmeiler geschichtet. Diese qualmen vor sich hin oder die Holzkohle daraus wird gerade geerntet. Die Dornen wachsen nach und eine Generation später erfolgt die Wiederholung.
Manchmal werden auch die Wurzeln gerodet und das Land urbar gemacht. Die wenigen Felder liegen zur Zeit brach und warten (wohl) auf Regen.

In einem kleinen Ort finde ich am Nachmittag eine Unterkunft. Bin froh darüber, denn die Hitze macht mir zu schaffen. Störend wirkt die permanente Lautsprecherbeschallung vom frühen Morgen bis in den späten Abend.

Hitzeverkatert setzte ich am nächsten Morgen die Fahrt fort. Ich bin sehr schnell angestrengt und habe etwas Kopf weh. Die Monotonie der Dornenlandschaft bleibt bei kilometerlanger gerader Straße, die Hitze auch. Nach 75 km erreiche ich den größeren Ort Aruppukkottai. Zur Erholung bleibe ich einen weiteren Tag – im Bett. Mein Essen lasse ich mir mittags bringen. In Bananenblätter eingewickelter Reis und Curry, darum herum Zeitungspapier, zugebunden mit Bindfäden. Leider fehlte mir aber der richtige Appetit auf das indische Essen.

Nach dem Ruhetag bin ich noch nicht ganz erholt, fahre aber weiter. Der Keim für einen wohl wieder hartnäckigen Tibethusten scheint in mir zu stecken.
Die Sonne ist mir hold, sie ist unter einer Wolkendecke fasst den ganzen Tag verborgen. Die Weiterfahrt hat diesmal eine andere Tücke. Die ausgesuchte Nebenstraße existiert nicht. Muss zwar nicht auf eine Hauptstraße ausweichen, fahre dafür einen großen Umweg. Nach dem Weg fragen ist Glücksache. Der Kopf wird immer anmutig bejahend geschwungen, auch wenn nichts verstanden wird. Mit den Armen wird die Richtung angedeutet. Zum Glück kann ich sortieren was ungefähr stimmen kann. Es geht mir darum, die richtige Abfahrt auf eine Seitenstraße zu finden.

Die Dornenlandschaft lichtet sich im Binnenland. Ich passiere einige Zuckerrohrfelder. Wenn genügend Wasser vorhanden ist, wird sogar Reis angebaut.

Madurai, die zweitgrößte Stadt Tamil Nadu erreiche ich am Nachmittag. Andrea ist bereits am Vortag hier eingetroffen. Sie hatte noch einen Abstecher nach Kovalam und einen Ausflug in einen Löwenpark gemacht.