Spüren. Lauschen. Schauen.

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Mai 312013
 
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Mein Lagerplatz

Vision-Quest

12 Tage

 

Dieses ist die Geschichte eines Mannes, der für 4 Tage und Nächte in die Wildnis geht um sich selbst zu finden im Spiegel der Natur.

Am Morgen bei Sonnenaufgang übertrete ich mit einem starken Gefühl eine Schwelle und ziehe mich aus der bekannten Welt zurück. Die nächsten vier Tage werde ich fastend alleine in der Natur verbringen. Habe eine Plane, Isomatte, Schlafsack, warme Sachen und fünf Liter Wasser dabei. Zurück bleiben Uhr, Taschenlampe, Kamera und sonstiges. Ich suche mir meinen Platz an einem einsamen Berghang mit Blick weit ins Tal. Zwischen zwei Bäumen spanne ich eine Leine, befestige die Plane zeltartig darüber. An zwei Seiten bleibt sie offen. Es ist ein kalter Tag. Regen, Sturm, Hagelschauer und selten ein wenig Sonnenschein wechseln sich ab.

Unter der Plane im Schlafsack finde ich auch tagsüber Schutz vor dem Wetter und die notwenige Wärme. Nachts lassen Sturmböen die Zeltplane schlagen, der Schlaf ist unruhig.

Ich versuche mich aus meiner bisherigen Welt zu lösen, verabschiede ich von gewohnten Handlungen, von lieben Menschen, auch von Marie. Ich bin traurig.
In der Dämmerung setze ich mich in einem aus Blättern gebildeten Kreis, um mich auch aus meinem Leben zurückzuziehen.
Wie durch ein Wunder sind nach dem letzten heftigen Regenguss am späten Nachmittag die Wolken verschwunden. Ich kann in die Ferne schauen, der volle Mond geht auf. Die Traurigkeit verwandelt sich in Ruhe und friedliche Stimmung. Bis weit in die Nacht hinein bleibe ich (im Schlafsack gehüllt) sitzen und schaue den Mond an.

Zwei Tage verbringe ich ohne Hungergefühl. Am Nachmittag des dritten Tages ist es damit vorbei. Der Gedanke ans Essen nimmt Raum ein – viel Raum. Ich werde unruhig, frage mich, weshalb ich die Tage hier verbringe, schlafe mit knurrendem Magen ein.

Der vierte Tage beginnt. Es wird ein langer Tag. Baue am Vormittag mein erstes Lager ab und suche einen neuen Platz. In diesem werde ich die letzte Nacht in der Natur wachend verbringen. Richte das Lager so ein, dass ich auf einem Stein sitzen, aber auch auf der Isomatte liegen kann, mit einer weiten Sicht ins Tal. Darüber spanne ich die Plane. Ein Steinkreis umschließt meinen Nachtplatz.

Beim Eintritt der Dämmerung trete ich ein.
Die Wolken hängen tief. Dichter Nebel zieht auf.
Sitzend, im Schlafsack gehüllt schaue ich zu wie der Nebel näherkommt. Langsam wird es dunkel. Lege mich zur Entspannung auf die Matte mit offenen Augen um nicht einzuschlafen. Nach unbestimmter Zeit setze ich mich wieder hin. Wundere mich mit welcher Leichtigkeit dieses geschieht. Blicke in die undurchdringliche Nebelwand. Lichter zucken darin auf. Wundere mich, es gibt keine Lichtquelle. Der Mond ist noch nicht aufgegangen. Die Nebelwand beginnt sich zu bewegen. Ockerfarbige, armdicke, wenig verzweigte algenartige Gebilde schwingen darin wie in einem See. Ich reibe mir die Augen, schaue wieder, starre hinein. Es ändert sich nichts. Ich schließe die Augen. Es wird heller – ich sehe Steine vor mir auf dem Boden und Felswände beim Umschauen. Öffne ich die Augen wird es dunkel, schließe ich sie wird es wieder hell. Ich sehe die gleiche Gesteinslandschaft.
Ich weiß nicht wie lange ich gesessen habe. Durch die Nässe des aufkommenden Regens ziehe ich mich in Liegestellung weiter unter die Plane zurück. Bin wohl auch eingeschlafen. Nach dem Aufwachen nehme ich nichts Besonderes wahr. Merkwürdig. Mit Sicherheit sage ich, es ist kein Traum gewesen.

Mit dem Beginn der Morgendämmerung am fünften Tag steige ich ins Tal zurück und überschreite die Schwelle in die bekannte Welt.

Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern gehen wir hinunter in den Ort Bardou.
Für uns ist bereits eine heiße Suppe vorbereitet. Wie gut diese schmeckt.

Die Berichte aus den vier Tagen in der Natur werden uns gespiegelt. Wir erfahren uns auf eine besondere Weise. Unsere Leiter sind sind Lenker, Vertraute, Freunde und Ratgeber. Wunderbare kompetente Menschen.

Wir sind eine Gruppe von 10 Menschen, die hier zusammengekommen sind. Zehn Menschen, jeder mit seiner Geschichte. Nach 12 Tagen kenne ich sie, ihre Stärken und Schwächen, ihr Leid und ihre Freude. So gut, wie ich kaum andere Menschen kennengelernt habe. Das ist ein besondere Erfahrung für mich gruppenscheuen Menschen.

Ich habe sehr viel über mich gelernt. Dies wird noch lange Nachschwingen und mich auf meiner weiteren Reise begleiten.

Ankunft Bardou

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Mai 192013
 

SONY DSC36. Reisetag

2384 km

 

Toulouse verlasse ich bei blauer Himmel, der Kanal du Midi weist mir den Weg. Die schöne Altstadt ist verlassen, die Umgebung verliert ihren Glanz. Wohnblocks und Industrieanlagen bilden die äußeren Kreise um das Zentrum. Bald schon lasse ich auch diese hinter mir.

Am Kanal liegen die Hausboote in Reihe, große und kleine. Platanen umsäumen ihn. Sie machen mir das Leben schwer. Tränende Augen, laufende Nase und Matschkopf, hinzu kommt ein strammer Wind von vorn. Auf dem Wasser liegt eine Staub und Samenschicht.

Pilgergruppen kommen mir entgegen. Stundenlang laufen sie auf dem geteerten Fahrweg – kein sehr abwechslungsreiches Pilgerleben.

Unterschiede zum Kanal de Garonne erkenne ich in einer Schleusenform mit gerundeten Becken und an den aus roten Ziegeln gebauten Brücken gegenüber den Stahlbetonbrücken.

Nach 50 km ist mit der Schleuse „Ocean“ bei 189 m das höchste Niveau erreicht. Ab jetzt geht es mit der Schifffahrt wieder abwärts Richtung Mittelmeer. An diesem Punkt verlasse ich den Kanal. Bleibe mit ihm über einen Wasserzulaufkanal noch in Verbindung. Dieser versorgt den Kanal an seiner höchsten Stelle mit genügend Wasser. Durch die Schleusensysteme fließt es dann in Richtung der zwei Meere.
Auf meiner Karte ist entlang dieses Zulaufes ein Wanderweg eingezeichnet. Ich versuche mal die Weiterfahrt auf diesem Wege, denn in ca. 10 Straßenkilometer wird dieser Weg zu einem Radweg. Daraus werden schwere 20 km. Der Zulauf schlängelt sich in vielen Kurven entlang der Höhenlinie durch die Lande. Steigung gibt es natürlich nicht, der Weg wird aber zu einer Matschpartie. Dieser blockiert die Reifen. Mit einem Stöckchen muss ich den Matsch wegstochern um die Fahrt fortsetzen zu können. Bin froh als endlich der befestigte Radweg beginnt um auf diesem die nächsten 15 km nach Revel zurückzulegen. Im Ort wird auf dem Weg Boule gespielt.

Das gute Wetter hat bisher durchgehalten, eine dunkle Wolkenfront rückt bedrohlich näher. Ich übernachte in einem Hotel.

Beim Aufwachen noch blauer Himmel, nach dem Frühstück Regen.
Mache erst einmal einen Rundgang durch den Ort. Mittendrin steht die bisher schönste Markthalle aus alten Holzbalken mit Ziegeldach und heute ist Markttag.

Es gibt viele Stände mit Gemüse, Brot, Fleisch und Käse. Darunter immer wieder Favoriten mit einer Warteschlange davor, während der Nachbarstand mit (für mich) der gleichen Ware keine Käufer hat.
In eine Ecke sitzen die Kleinverkäufer. Mann oder Frau mit einem Korb voll Eier oder Tauben im Käfig hofft auf ein Wochenendgeschäft.

Der Rundgang ist beendet, der Regen leider nicht. Ich fahre bei regnerischen 11 Grad trotzdem los, der Wind steht günstig. Mache auf der Landstraße einen nordwestlichen Bogen um den Gebirgszug Montagne Noir. Es wird hügelig. In Regensachen eingehüllt kommen mir auch hier Pilger entgegen.
Nach 40 km stoße ich auf einen Fahrradweg, eine alte Eisenbahntrasse. Das Umfeld wird interessanter, mit kontinuierlicher mäßiger Steigung geht es in die Höhe. Mal auf Dämmen, mal am Hang entlang oder das Eisenbahnbett wurde in den Fels geschlagen. Der Wendepunkt ist in 480 m Höhe erreicht. Ein langer Tunnel durchquert hier die Bergkuppe. Es donnert seit längerem, das Gewitter erreicht mich glücklicherweise nicht, der Regen schon. Es geht wieder abwärts durch bergige Landschaft. Eine Gruppe Höhlenforscher taucht aus dem Untergrund neben dem Fahrradweg auf. Der Eingang wird mit einer Stahlklappe verschlossen. Kein öffentlicher Zutritt.

Die Landschaft ist gegenüber dem Kanalradweg abwechslungsreich und Pollenfrei. Das Fahren macht trotz Regen Spaß.
Im Ort St.-Pons-de-Thomieres finde ich nach zwei vergeblichen Anfragen eine einfache Unterkunft.

Am Morgen warte ich bis der Regen vorbei ist. Der Wetterbericht verspricht Besserung.

Auf schönstem Radweg geht es an Hängen entlang, über Brücken und kleine Tunnel. Die Sonne scheint. Ich genieße die Weitblicke auf die Berge und ins Tal. Einmal geht es abseits des alten Schienenbettes steil nach oben mit wunderbarer Aussicht. In Mons la Trialle ist der Radweg zu Ende. Für mich geht es ab jetzt steil nach oben zum kleinen Bergort Bardou in 600 m Höhe. Häufig schaffe ich das Fahren nicht mehr und schiebe. Nach 6 km Bergfahrt komme ich an. Schon von weiten höre ich den Ruf der vielen Pfaue, die hier leben.

Das einsam gelegene Bergdorf Bardou wurde von einem deutsch/amerikanischen Ehepaar aus einer dornenüberwuchernden Ansammlung von Ruinen mit vielen Helfern wieder rekonstruiert. Sie haben ihren Traum verwirklicht, lebten ein bescheidenes Bauernleben und haben einen Treffpunkt für Künstler und Freunde erschaffen. Die 80-jährige Jean lebt noch in einem der Häuser. Ihr Mann ist vor drei Jahren gestorben. In diesem Dorf leben viele Pfauen.

In diesem Dorf werde ich die nächsten 12 Tage verbringen.

Toulouse

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Mai 162013
 

SONY DSC32. Reisetag

2193 km

 

Die Altstadt von Toulouse ist ein abwechslungsreiches multikulturelles Viertel mit vielen schmalen Gassen, unterschiedlichsten Restaurants und Plätzen. Mir hat es Spaß gemacht hier zwei Tage zu verbringen.

Am ersten Tag wie erwartet der angekündigte Dauerregen. Vom Hotel einen Regenschirm geliehen und mich auf den Weg gemacht. Der Wetterumstände wegen bevorzuge ich Innenbesuche. Im Musée des Augustins, einem ehemaligen großem Kloster sind vom 12. Jahrhundert an steinerne Abbildungen von Herrschern, Päpsten, Propheten und manch anderen beherbergt. Bilder auf großen Leinwänden zeigen Kämpfe, aber auch Situationen aus dem damaligen täglichen Leben meist begüterter Menschen und viele Köpfe.
Im Kloster bzw. Museumsgarten wird Gemüse angebaut

In Toulouse steht eine riesige Kathedrale, der Turm wirkt angebaut und passt nicht so richtig dazu. In der Notre Dame de Daurade steht die Schwarze Madonna. Sie bekommt gelegentlich ein neues (weißes) Kleid. Drinnen ist es dunkel, es gibt kaum Fenster, eine Außenfront besteht aus großen Säulen, es gibt keinen Turm. Die Basilique St. Sermin sieht aus wie eine Kirche, schwere Eisengitter unterteilen den Innenbereich in viele Abteilungen. Die Notre Dame du Taur hat einen sehr schmalen breiten Turm.
Es sind beeindruckende große Bauten in außerordentlichem Stil. Sie demonstrieren damit für mich eine Macht, schaffen aber nicht eine Verbindung zur Spiritualität.

Der nächste Tag ist trübe, meist aber trocken. Ich bummel durch die Stadt.

Die Straßennamen sind alle zweisprachig: französisch und okzitanisch. Letztere wird im Süden Frankreichs (noch) gesprochen. Sie hat Ähnlichkeit mit dem Katalanischen.

Die Bauordnung ist glücklicherweise streng. Es gibt wenige Ausreißer im Straßenbild. Meist sind es die 3 bis 4-geschossigen Häuser mit kleinen durchgehenden Balkonen mit Eisengitter davor.  In guter und schlechter Verfassung.
Wie in anderen Orten gibt es viele Baustellen. Vor allem die Straßen werden neu gepflastert. Wahrscheinlich im Rahmen eines Konjunkturprogrammes.

Die zentrale Fußgängerzone wird dominiert von den üblichen Ketten. In den vielen engen Seitengassen finde ich die interessanten Läden. Schöne Antiquariate, leider alles auf französich, eine kleine Buchbinderei, diverse Plattenläden … Schade, dass ich nicht dauernd essen kann. In keiner Stadt in Frankreich sah ich solche Vielfalt. Sogar mehrere vegetarische sind zu finden und viele Inder haben sich hier niedergelassen.

Viele Menschen sind unterwegs, ein Drittel ist immer am Telefonieren oder schaut auf das Smartphone, manche sind verkabelt. Schon merkwürdig wie viel Zeit damit verbracht wird.
Geraucht wird in Gruppen vor Lokalen und Geschäften.
Und leider liegt viel Hundekacke auf dem Bürgersteig. Sonst ist die Stadt sauber.

Es kann sein, dass in den nächsten 14 Tage kein Blog erscheinen wird.

Ab dem 20. Mai werde ich mir Zeit nehmen und aus dem bekannten und vertrauten Leben heraustreten. Eine Zeit für mich und mit mir alleine. Ich treffe mich für 12 Tage mit einer kleinen Gruppe zu einer Vision Quest. Vier Tage werde ich alleine und fastend in der Einsamkeit der Bergwelt verbringen. Es ist ein Ritual. Dieses soll versuchen Menschen, die in einer Veränderungsphase sind, sich zu orientieren. Es kann mir helfen Lebensfragen klarer zu sehen.
Ich bin gespannt und neugierig.

Die Ironie der Geschichte

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Mai 142013
 

SONY DSC30. Reisetag

2193 km

 

Am Abend im Restaurant am Campingplatz das Menü bestellt, kleinste Portion aber geschmacklich gut. Mich zu einer französischen Familie an den Tisch gesetzt. Die Unterhaltung ging gut auf Englisch. Sie sind mit dem Fahrrad und zwei kleinen Kindern unterwegs, übernachten aber nicht im Zelt. Haben mich in Lyon eingeladen. Mal schauen ob es klappt.

In der Nacht im Zelt häufig wach geworden, die Hunde hinterm Zaun halten sich nicht an die Nachtruhe.

Die Fahrt längs des Kanal ist nicht anstrengend, aber etwas monoton. Meist geht es unter Platanenbäumen entlang. Ihre Pollen lassen meine Augen brennen. Ab und zu kommt ein Schiff entgegen. Am Ufer liegende Schiffe sind oft schön mit Blumen aufgehübscht. Schleusen gibt es jede Menge.

Fahre durch Obstanbaugebiete. Die Plantagen sind oft durch Netze geschützt. Die anfangs für mich unbekannten rankenden Büsche sind wohl Kiwis. Sie werden hier in großen Mengen angebaut werden. Am Sonntagabend möchte ich in der Stadt Valence essen gehen. Sie ist wie ausgestorben, alles Restaurants sind geschlossen. In einer Pizzabude stille ich dann meinen Hunger. Gehe früh ins Zelt und schlafe bestens.

Am Morgen weckt mich die Sonne auf. Kann mein Frühstück auf einem Picknicktisch einnehmen, das ist nicht selbstverständlich. Das Fahren macht wieder Spaß, die Pollen sind weniger aktiv. Heute fahre ich wieder auf der Pilgerstrecke nach Santiago. Einzeln und in Gruppen kommen sie mir entgegen. Ein deutsches Ehepaar, die Frau spurtet freudig vorweg, der Mann eher schlaff hinterher. Man merkt wessen Projekt es ist.

Dieses Brückenmodell gibt es zu Hunderten über den Kanal. Stahlbeton, schon in die Jahre gekommen.
Neben dem Kanal ein Friedhof. Friedhofsgärtner gibt es hier nicht. Die Grabpflege wird eher mit einem Hochdruckreiniger gemacht.

In Grisolle verbringe ich eine vorläufig letzte Nacht im Zelt. Es sind Regentage angesagt.
Im Swimmingpool quaken die Frösche, die vielbefahrene Eisenbahnstrecke lärmt des Nachts, und dann knabbert noch eine Maus in meiner Essenstüte. Habe nicht so gut geschlafen.

Bei Sonnenschein erreiche ich am nächsten Tag Toulouse. Nach langem Suchen finde ich ein Hotelzimmer in der Altstadt, viele andere und die Jugendherberge sind ausgebucht.

Der Kanal de Garonne endet in Toulouse. Dieser Kanal wurde im Jahre 1856 fertiggestellt, mit beeindruckenden Konstruktionen wie die 539 m Kanalbrücke über die Garonne in Agen oder die 350 Meter lange Brücke über den Tarn und weiteren kleinen Flussüberquerungen. Die Schifffahrt nach Bordeaux ist damit nicht mehr vom schwankenden Wasserstand der Garonne abhängig.

Der Kanal du Midi ermöglichte bereits 1681 den Schiffsverkehr vom Mittelmeer nach Toulouse und weiter über die Garonne zum Atlantik.

Die Ironie der Geschichte: 1858 pachtet die Bahn den Kanal du Midi für 40 Jahre und holt die ganze Fracht auf die Schienen, der Kanal du Midi wird nur noch schlecht unterhalten, es kommen von dort keine Frachten mehr auf den neu erbauten Kanal de Garonne.