1629 km
… Nudelgerichte bestimmen unsere Mahlzeiten … in den letzten Monaten und wohl auch in den nächsten. Sie sättigen, schmecken und sind leicht zu transportieren. Zubereitet werden sie meist von Marie mit einer indischen Linsen-Bohnen-Soße, die nur erhitzt wird und dem Ganzen die nötige Würze gibt.
Und ein zufriedenes Jahr 2017 wünschen wir allen Bloglesern.
14 Tage in Wellington sind an uns vorbei geflogen – mit Nichtstun, Stadtbummeln und kurzen Tagesausflügen. Die Hälfte unserer Neuseelandzeit ist jetzt verstrichen. Die Rundreise auf der Nordinsel beendet.
Früh am 4. Januar stehen wir am Anleger der großen Fähre, die uns zur Südinsel bringen wird. Der heftige Wind vom Vortag hat sich gelegt, die Wolken sind vertrieben. Ideale Bedingungen für die vierstündige Fahrt durch eine Fjordlandschaft.
Die Fähren legen im kleinen Ort Picton, am Ende einer tief ins Land eingeschnittenen Bucht an. Eine Nacht verbringen wir in diesem ansonsten verschlafenen Ort.
Durch das schwere November-Erdbeben ist die Hauptverbindungstrecke entlang der Ostküste in den Südteil der Insel gesperrt, ebenso die Bahnstrecke. Sämtlicher Transport wird über wenige Nebenstrecken abgewickelt. Unsere Weiterfahrt zur zweitgrößten Stadt Neuseeland Christchurch erfolgt mit dem Bus. Die Radmitnahme, immer ein heikler Punkt, klappt nach Ausbau der Vorderräder problemlos. Ermüdende acht Stunden sind wir unterwegs. Eine Erholung jedoch im Vergleich zur Radfahrt über 450 km durch bergiges Gelände auf belebter Straße.
Wir sind froh ein Hostel in Christchurch gebucht zu haben. So müssen wir nicht lange suchen.
Die City von Christchurch ist eine riesige Baustelle. Die heftigen Erdbeben von 2010 und 2011 zerstörten die Innenstadt fast vollständig. Einige neue Gebäude sind bereits fertiggestellt. Zäune um beschädigte Häuserblocks und Stahlgerippe von im Bau befindlichen erdbebensicheren neuen Gebäuden bestimmen das Bild der Stadt. Dazwischen fährt die alte Straßenbahn Sightseeing mit Touristen. Kreativ sind auf freigeräumten Flächen Kunst-, Aktions- und Gartenanlagen entstanden. Kahle Häuserfassaden werden durch Wandmalereien aufgelockert. Aus übereinander gestellten Schiffscontainern ist die temporäre Einkaufsmall Re:start entstanden.
Auf vielfältige Art wird versucht die Folgen der Naturkatastrophen zu bewältigen. Es ist der Anfang einer zerstörten Stadt mit neuem Leben. Aber es wird nicht das alte sein.
In Christchurch besuchen wir Ruth und Gaike. Das erste Mal traf ich die beiden am 10. Tag meines „Unterwegs-sein“. Sie schoben ihr Tandem durch ein Loch im Zaun eines geschlossenen Campingplatzes an der Loire. Ich hatte mein Zelt bereits aufgebaut. Bei einer Flasche Wein genoss ich einen geselligen Abend. Am Morgen bat ich sie um ihre Anschrift in Neuseeland und meinte in ca. drei Jahren werde ich wohl dort ankommen. Es sind vier Jahre geworden.
Gaike holt uns mit dem Auto am Hostel ab. Sie wohnen in einem schönen Holzhaus , das zum Glück die Beben ohne Schaden überstanden hat. Wiederum bei einer Flasche Wein, diesmal gekrönt mit einem vorzüglichen vegetarischem Essen, freuen wir uns über das Wiedersehen.
Der Besuch des samstäglichen Farmermarkt im Vorort Lyttelton ist bedingt interessant. Auf einem kurzen Straßenabschnitt wird etwas Gemüse und viel Unnötiges angeboten. Vergnüglicher ist das Schauen auf die vorbeilaufenden Menschen bei einer Tasse Cappuccino.
Am Nachmittag durchstreifen wir den stadtnahen großen Hagley Park mit Gewächshäusern, üppigen Blumenanlagen und Rosengarten. Auf dem ihn durchschlängenden Avon-Fluss gleiten gemächlich Stechkähne, beladen mit vorwiegend asiatischen Touristen.
Die Stadtbesichtigung endet mit dem Besuch der erst kürzlich eröffneten Art-Galerie. Ein riesiger Glasbau mit großen Hallen und wenigen Objekten.
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