Jul 292017
 

Die moderne Seite der Stadt.

290. Reisetag

7037 km

 

10 Tage Adelaide – ganz schön lang. Erst am 30. Juli kann ich die Stadt mit dem Zug verlassen.

Mit ca. 1,3 Mill. Einwohnern ist es die 5. größte Stadt des Landes und die Hauptstadt des Bundesstaates Süd Australien. Das städtische Leben konzentriert sich in der quadratisch angelegten relativ kleinen Innenstadt, die von Parkanlagen umgeben ist. Rundherum diverse Bezirke, die letztlich zur Gesamtgröße der Metropole führen.

Untergekommen bin ich, wie beim 1. Besuch, in einem Motel in Fahrradnähe der CBD (Central Business District, so wird in Australien die City tituliert).

Meine Shopping- und Sightseeing-Tour beginnt mit der Brotsuche. Das überall erhältliche schwammige Toastbrot, in kleineren Orten auch noch tiefgefroren, ist nur ein Graus.
Beim Gang entlang der Stände in den Markthallen werde ich fündig. In einer Brottheke sehe ich ein dunkles Roggensauerteigbrot. Das letzte dieser Art kaufte ich bei meinen Aufenthalt in Melbourne. Selbst Bäckereien unterwegs, die das Wort „Deutsch“ hervorheben, fabrizieren von der Form her einen typischen Brotlaib. Der Inhalt, weiß und luftig, unterscheidet sich dagegen geschmacklich wenig vom Toastbrot.
Der nächster Gang führt durch die zentrale Einkaufsstraße, eine Fußgängerzone mit diversen Malls. Ich benötige neue Schuhe. Meine Gore-Tex-Wanderschuhe haben sich nicht bewährt. Die Membranen sind verstopft und stauen die Feuchtigkeit. Deswegen habe ich häufig kalte Füße. Verschlissen sind sie ebenfalls. Ich erstehe neue Wandersandalen, in die sogar meine Fersensporneinlagen passen.
Einen Luxusartikel leiste ich mir, einen Stuhl für unterwegs. 500 g schwer, zusammensteckbar und mit Rückenlehne, ein Helinox zero.
Damit enden die Großstadteinkäufe, alles erledigt innerhalb eines Tages.

Mein Kunstrundgang beginnt in der Art Galerie. Koloniale Gemälde, Kunst der Aborigines, Europäisches und unverständlich Modernes. Nur wenig Menschen schauen sich die Sammlungen an. Ganz anders nebenan im Museum. Kindergärten und Schulklassen sind unterwegs. Es ist ein Tauchen in die naturkundliche Entwicklung Australiens. Ein riesiges Walskelett ziert den Eingang. Die Handwerkszeuge der Aborigines werden erklärt. Ein ganzer Raum ist dem australischen Antarktis- und Flinders-Ranges-Forscher Mawson gewidmet. In Anschauungsräumen können Kinder durch Mikroskope schauen und Schubladen mit diversen Objekten öffnen. Auch für mich ist der Rundgang informativ und interessant.

Um in Bewegung zu bleiben unternehme ich einen Ausflug zur 25 Kilometer entfernten Küste. Das Umfeld ist ein wenig langweilig. Eine Siedlung neben der nächsten. An der Küste ein Sandstreifen, dann Straße und eine Reihe luxuriöserer Häuser. Der Hafen von Adelaide wirkt ausgestorben, ich sehe kaum Menschen und Schiffe liegen nicht vor Anker. Nur der Rumpf eines alten Holzschiffes ragt empor, davor ein Informationsstand. Ich erfahre die dazugehörige Geschichte. Es ist die „City of Adelaide“, ein 1864 gebautes Handelsschiff, 23 Hin- und Rückfahrten unternahm es nach Adelaide. Das was von ihm übrig geblieben ist wurde 2014 von Schottland nach Adelaide transportiert und wird in Freiwilligenarbeit restauriert.

Damit enden meine Unternehmungen in Adelaide. Ein Schnupfen, bereits der 2. in Australien, legt mich lahm. Mein Glück, ein recht passender Termin. In 5 Tagen, rechtzeitig zur Weiterfahrt, bin ich wieder fit. Merkwürdig nur, kalt war mir in den letzten Tagen nicht, vorher jedoch recht häufig.

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