2583 km
Die Seele baumelt weiter. Ein Leben wie bei Gott in Frankreich. Eine Niederlassung hat er wohl auch im Tal der Tarn. Die Landschaft beweist es.
Flache Hügel, schroffe Berge, enges und weites Tal wechseln sich ab. Das Ginstergelb im Frühjahr an den Hängen ist durch das Klatschmohnrot am Wegesrand und auf den Feldern abgelöst. Kleine Dörfer, die am Hang kleben. Einmal überspannt eine riesige Autobahnbrücke in schwindelnder Höhe das Tal, ist ein Fremdkörper.
Ein Liegeradfahrer kommt mir entgegen. Wir unterhalten uns, verstehen uns mit den Worten kaum. Freuen uns über die Begegnung.
Wo es möglich ist sind viele Kirschplantagen an den Hängen angelegt. Die Kirschen bekommen gerade ihr erstes Rot.
Im Ort Millau fülle ich mein leeres Lebensmitteldepot in einem Supermarket auf. Bemerke erst später, dass gerade Markttag ist. Dort bringt das Einkaufen Spaß, im Supermarkt ist es die Notwendigkeit.
An diesem Tag ist erstmals die 30 Grad Temperaturschwelle überschritten.
Ich fahre langsam, genieße die Landschaft, schaue. Kaum ein Auto fährt an mir vorbei. Lebe und fahre entschleunigt, an zwei Tagen nur 75 km.
Am Abend auf dem Campingplatz habe ich eine großen Pizza à la Roquefort gegessen, bereits der Käsebelag sättigt. Der Wein dazu sorgt für die Bettschwere. Treffe fast nur auf Holländer.
Am nächsten Tag geht es in die Schlucht hinein. Bizarre Felsen auf beiden Seiten. Beim Blick nach vorne ist es manchmal unklar, wo die Straße überhaupt weiterführen kann. Kurze Tunnel sind in die Felsen geschlagen. Atemberaubende Felsvorsprünge hängen über der Straße. Selten ein Dorf. Einmal ist eine alte Burg oder Festung in die Felsen integriert. Einige Häuser – wahrscheinlich verlassen – stehen oben am Hang vor einer Steilwand. Ab und zu fährt unten eine Kanugruppe flussabwärts. Klettergruppen hängen in schwindelnder Höhe über der Straße. Es ist ein Erlebnis diese Schlucht befahren zu können.
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