Jul 282014
 

DSC08153449. Reisetag

14.623  km

 

Gemütlich meinen Aufenthalt an der Ferienküste mit einem Frühstück abgeschlossen und mich auf die bereits heiße Straße begeben. Mein Ziel ist die Stadt Trincomalee. Es sind nur 20 Kilometer. Weiterfahren möchte ich nicht, da nur kleine Dörfer ohne Unterkunftsmöglichkeit auf der danach folgenden Strecke folgen.

Die vielen Militärstützpunkte am Straßenrand verdüstern meinen Blick auf das anfangs so freundlich wirkende Sri Lanka. Es gibt wahrlich wichtigere Probleme zu lösen auf dieser kleinen Insel.

Trincomalee ist eine lebendige Stadt auf einer Landzunge. Als Sehenswürdigkeit liegt ein Shiva geweihter Tempel auf einer ins Meer hineinragender Felsenklippe. Die ernsthaften Tempelbesucher sind weiß gekleidet.
Am Abend unerwarteter Weise ein leckeres indisches Gericht erhalten.

Früh am nächsten Morgen verlasse ich die Stadt. Die Tagesstrecke ist lang. Ein Problem neben der Hitze (das Tachothermometer zeigt 45 Grad an) wird der ewig wehende WSW-Wind, teilweise mit heftigen Böen, sein. Ich verlasse für einen westlichen Schlenker die Küstenregion. Die ersten 60 Kilometer fahre ich auf guter Straße. Danach biege ich in einen Feldweg ein und fahre auf einem Damm entlang eines Flusses. Immer hoffend, dass es auch wirklich weiter geht.

Vor mir liegen weite Überschwemmungsebenen. In einzelnen Wasserlachen wird mit Netzen erfolgreich gefischt. In Säcken werden die Fische auf Motorrädern abtransportiert. Viele Wasserbüffel suhlen sich in kleinen Tümpeln.
Der Weg wird sehr holprig. Oft ist der Damm weggespült. Ich folge dann den Mopedspuren durch die meist sandige, steinige Ebene, die eine Passage vermuten lassen. Muss dabei auch manchmal durch stehende Wasserflächen das Rad schieben. Die tiefliegenden Fronttaschen trage ich anschließend nach. In der Regenzeit wird wohl alles unter Wasser stehen und ein Durchkommen ist nicht möglich.

50 Kilometer Schotterwege und der strenge Gegenwind schlauchen mich sehr. Mein Wasservorrat reicht so gerade. Das 40 Grad heiße Wasser schmeckt nicht besonders, löscht aber trotzdem den Durst. An diesem Tag erreiche ich 6 Liter Wasseraufnahme. Die Sonne wirft bereits tiefe Schatten als ich endlich eine Unterkunft finde. Habe am Abend wenig Appetit und immer noch Durst.
Hinterm Spiegel in meiner Unterkunft schaut ein Frosch hervor. Wie mag er es wohl dorthin geschafft haben. Am Morgen ist er verschwunden.

Die Strecke am nächsten Morgen ist mit 45 Kilometer kurz. Fahre auf guten Straßen, aber immer noch gegen den Wind nach Sigiriya. Dieser Ort ist von der UNESCO zum Welterbe ausgezeichnet. Bereits von Weitem sehe ich den 185 m hohen, oben abgeflachter großer Felsen, der aus seiner Umgebung herausragt wie ein Pilz auf der grünen Wiese.
Hoffe, die Touristenscharen halten sich in Grenzen. Bereits am Ortseingang kommen mir mit Menschen beladene Elefanten entgegen.

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