1329 km
Entlang Hafen und Industrieanlagen (teilweise in die Jahre gekommen) verlasse ich Nantes. Ab jetzt ist die Loire schiffbar. Ein Viermaster startet gerade seine große Fahrt.
Mit einer Fähre setze ich nach 20 km auf die andere Flussseite über – für alle kostenlos. Der Weg schlängelt sich durch Weiden und entlang Kanälen. Um die Hauptstraße zu meiden macht der Radweg weite Bögen durch das Hinterland. Da kürze ich schon mal ab.
Ein Haus war wohl zu nah am Wasser gebaut. Der Bach neben dem Weg ist mit einer dichten Pflanzenschicht überwuchert, sieht aus wie fester Untergrund.
Die Kühe schauen mir bei einer Essenspause zu.
Ein Paar schwerbeladen jeweils mit Anhänger und Kind kommt mir entgegen. Mein Fahrrad ist im Vergleich ein Leichtgewicht.
Die Loiremündung ist eine breite Bucht. Die Autobahnbrücke spannt ihren hohen Bogen darüber. Ich bin am Atlantik angekommen.
Bungalosiedlungen – neue, alte und Containerhäuser – säumen die Atlantikküste zwischen Kiefern und Pinienwälder. Die Renovierungsarbeiten für die Saison sind im vollen Gange.
Zeltplätze gibt es viele. Ich finde meinen Platz. Schlechte Ausstattung bei hohen Preis. Abends wird es kalt, am Morgen immer noch. Es ist bedeckt und windig.
Fahre Richtung Süden auf einem Radweg direkt am felsigen Ufer. Der Sandstrand in manchen Buchten (scheint mir) aufgeschüttet.
Bunker haben leider eine lange Halbwertszeit, manchmal können sie als Ziegenstall herhalten.
Gefischt wird nicht mit der Angel. Netze werden mit einem Gestell ins Wasser gelassen. Von Hütten auf Stelzenbeinen im Wasser oder von Hafenanlagen. Die Fische müssen beim Heben der Netze gerade über dem Netz schwimmen. Ihre Überlebenschance ist damit relativ groß.
Der Uferbereich wird flacher. Deiche und Polder prägen die flache Landschaft. Ebbe und Flut liegen einige Meter auseinander. Zur Zeit fließt das Wasser ab.
Der Wind weht heftig aus Nordost. Der Nordanteil davon ist mir hilfreich. Es fängt an zu regnen.
Befinde mich auf der Austernstraße. Die Austernernte kann ich nicht beobachten. Es gibt viele künstliche Becken und Stapel von dichten Netzen. In einem Schuppen schaue ich hinein. Dort werden Austern angeschlagen. Mir wird eine frische Auster angeboten, regt meinen Appetit aber nicht an.
Der Regen wird heftiger. Zelten ist nicht angesagt. Die angesteuerte Unterkunft hat nur drei Zimmer und ist ausgebucht. Fahre 4 km gegen den Wind zurück und finde ein Hotel mit Badewanne und Online-Verbindung. Das Abendessen ist gut. Warum gibt es immer nur Salm (als Zuchtfisch wohl tiefgefroren aus Norwegen) zu essen. Ich bin am Atlantik in Frankreich!
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