Trockener Norden.

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Jul 152014
 

DSC07810436. Reisetag

14.161 km

 

Auch in Sri Lanka haben viele in der Nacht Fußball geschaut. Ich habe gut geschlafen und hätte Argentinien den Sieg gegönnt. Die Menschen haben dort sonst nicht viel zu lachen.

Die alte Hauptstadt verlasse ich Richtung Küste. Fahre noch einmal am heiligen Bodhi-Baum vorbei. Am Horizont ragen die großen Stupas in die Höhe. Keine Menschenmassen mehr, auch auf der Straße ist es erstaunlich ruhig. Bei einem Halt und einer kleinen Unterhaltung am Straßenrand werde ich eindringlich darauf hingewiesen, dass mein geplanter Weg gesperrt ist. Ich soll umkehren und auf der Hauptstraße weiterfahren.
Ich habe eine Karte von Sri Lanka von Know-How-Verlag. Diese ist für ein Übersicht gut, sonst leider wegen Fehlern nicht zu gebrauchen. Meine Wege plane ich mit google maps und der diesmal nicht sehr guten digitalen OpenStreetMaps. Außerdem suche ich im Internet nach digitalen Routen, die bereits von Radlern gefahren wurden. Das ist hilfreich und meist verlässlich. So lasse ich mich nicht von meinem Weg abbringen. Bin aber etwas irritiert.

Die Straße wird schmäler, bis sie in einen Schotterweg übergeht. Bald schon stehe ich vor einem Schlagbaum, ein Soldat kommt aus einem Unterstand. Er grüßt freundlich und möchte meinen Ausweis sehen. Die Daten werden mühsam auf singalesisch in ein großes Buch eingetragen und der Schlagbaum wird gehoben. Zum Glück habe ich meinen Wasservorrat im letzten Dorf aufgefüllt. Die nächsten 30 Kilometer gibt es weder Ort noch Wasserstelle und es ist verdammt heiß. Die Landschaft um mich herum hat sich verändert. Kein saftiges Grün mehr, sondern trockenes Buschland mit einigen großen Bäumen. Große Flächen sind mit Cashewbäumen aufgeforstet. Die Straße ist staubig und voller Schlaglöcher. Am Ende der Straße ist erneut ein Armeecheck. Diesmal werde ich zum Vorgesetzten gebracht. Er scheint ein wenig betrunken zu sein, redet immer das gleich. Ist aber nicht aufdringlich. Er möchte mich zum Essen einladen und schwärmt von der Cashewfarm (die wohl der Armee gehört). Ich frage nach den Nüssen, diese sind leider „out of stock“.

Auf der asphaltierten Küstenstraße geht es weiter Richtung Norden. Auf beiden Seiten der Straße in flacher Landschaft liegen trockene wohl abgeerntete Felder. In der Ferne sehe ich einige Büsche und Palmen. In der Regenzeit könnte hier Reis angebaut worden sein. Jetzt ist es fast eine Steppe.

Mein Tagesziel ist die Insel Mannar. Auf einem langen Damm erreiche ich sie. Von dieser Insel aus gab es früher eine Fährverbindung zum nur 50 Kilometer entfernten Indien. Aus nicht zu verstehenden Gründen ist diese eingestellt worden. Sri Lanka kann ich nur mit dem Flugzeug verlassen. Und Fliegen mag ich überhaupt nicht.

Im gleichnamigen Ort Mannar verbringe ich die Nacht. Als Besonderheit wachsen hier einige Affenbrotbäume. Arabischen Händlern hatten diese im 15. Jh. auf die Insel gebracht. Die Früchte wurden als Kamelfutter verwendet. Heute freuen sich die Affen darüber.

Am nächsten Morgen muss ich zurück aufs Festland fahren. Auf dem Damm bläst der Wind mit voller Wucht gegen mich. Danach ändert sich meine Richtung und ich komme schnell voran. Mein Umfeld bleibt flach und trocken. Oft überquere ich weit ins Land hineinreichende Lagunen auf einem Damm. Bin erstaunt über den geringen Verkehr auf einer wichtigen Verbindungsstraße nach Norden. Die Straße ist in gutem Zustand oder staubige Baustelle. Die Teilstrecken wechseln sich ab.
Ich mache einen Abstecher zum 1400 Jahre alten Thiruketheeswaram Kovil, einer der fünf heiligsten Shiva geweihten Hindutempel Sri Lankas. Dieser wie auch viele andere buddhistische und hinduistische Tempelanlagen wurden im 16. Jh. in christlich-missionarischem Eifer von den Portugiesen zerstört und später wieder aufgebaut.
Den Tempel darf ich nur mit freiem Oberkörper betreten (gilt nur für Männer). Nach dem iranischen Bekleidungswahn komme ich mir in meiner kurzen Radhose fast nackig vor.

Je weiter ich nach Norden komme, desto mehr Militär ist stationiert. Immer wieder muss ich an Straßensperren anhalten. Man notiert meine Ausweisdaten und ich werde übers weshalb, woher und wohin ausgefragt. Ich durchfahre ehemaliges Bürgerkriegsgebiet. Das viele Militär sorgt dafür, das eine Entspannung nicht so schnell eintreten wird.

Es ist wieder sehr heiß. Meine geliebten Kokosnüsse gibt es nicht mehr am Straßenrand. An diesem Tag macht mir die Hitze zu schaffen. Trinke zum ersten Mal in meinem Leben einen Liter kalte Cola direkt aus. Wasser gab es im Laden nicht.
Die Halbinsel Jaffna ist auf der Westseite mit einem 9 Kilometer langen Damm mit dem Festland verbunden. Der Wind ist so stark, dass er mich fast ohne Treten darüber treibt. Leider ändert sich die Fahrtrichtung und ich habe ihn danach schräg von vorne. Die letzten 25 Kilometer in die Stadt sind noch einmal ein harter Kampf.

Anuradhapura und die Dalada Perahara.

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Jul 132014
 

DSC07580434. Reisetag

13.936 km

 

Die Küste verlasse ich für einen Abstecher ins Innenland. Bei der Fahrt aus Chilaw bemerke ich, dass es in diesem Ort sehr viele Schulen gibt. Manchmal wird der Unterricht sogar draußen gehalten. Nach kurzer Fahrt auf der Hauptstraße wechsele ich auf eine Nebenstraßen mit wenig Verkehr. Etwas ist anders auf den Straßen in Sri Lankas. Es fällt mir erst jetzt auf. Die Autofahrer hupen mich zur Begrüßung nicht mehr an. Das Fahren wird dadurch angenehm und stressloser.

Mein Umfeld ist grün. In Küstennähe umgeben mich Kokosnussplantagen. Beim Vordringen ins Landesinnere dominieren Bananenstauden und andere Bäume. In sumpfigen Niederungen weiden Kühe. Ab und zu sehe ich das intensive Grün der Reisfelder.
Die Menschen sind nicht aufdringlich und ich bekomme oft ein Lächeln zugeworfen. Das ist besonders schön.
Der Himmel ist bewölkt, trotzdem ist es heiß und schwül. Mein Tachothermometer zeigt 38 Grad. Meinen Flüssigkeitshaushalt reguliere ich mit der Milch der Kokosnuss, die oft am Straßenrand angeboten wird.

In einem kleinen Ort formiert sich ein Umzug vor einer Schule. An der Spitze ein Pappelefant auf Rollen, dahinter geschmückte Radfahrer. Jungen schlagen ihre Peitschen knallend über die Straße, Mädchen tragen Lotusblumen und tanzen. Am Straßenrand stehen die ganz jungen Schüler und schauen. Es ist ein kleiner Festumzug der „Dalada Perahara“, wie ich später erfahre.

Was bei uns die Dorfkirche ist hier die Buddhastatue. In den Dörfern, aber auch außerhalb, stehen kleine und große Exemplare.

Die anfangs gute Straße wechselt in eine lange Baustelle, holprig und manchmal etwas matschig. Nach 90 Kilometer (insgesamt) mündet sie auf eine Hauptstraße. Auf dieser fahre ich die letzten 40 Kilometer mit vermehrtem Verkehr aber auf gutem Seitenstreifen nach Anuradhapura. Ich wundere mich, es sind viele Busse und Lkws voller Menschen unterwegs.

Anuradhapura ist die erste Hauptstadt Sri Lankas, gegründet im 5. Jh.v.Chr. 200 Jahre später ließ sich der damalige König vom Buddhismus überzeugen. Wie der Herr so der Rest, Buddhismus wurde die Staatsreligion.
Und etwas ist von der damaligen Zeit noch vorhanden. Nach seiner Bekehrung ließ der König einen Zweig des heiligen Bodhi-Baumes aus Bodhgaya (Indien) herbeischaffen, unter dem Buddha seine Erleuchtung erlangt hatte. Der Zweig wurde in Anuradhapura gepflanzt und der daraus entstehende Baum entwickelte sich zu einem der verehrtesten Heiligtümer des sri-lankischen Buddhismus.
Bis Mitte des 11. Jh. blieb Anuradhapura die Hauptstadt; aufgrund der anhaltenden Tamilen-Überfälle wurde der Königssitz im Jahre 1070 nach Polonnaruwa verlegt. (Da komme ich später vorbei.)
Die verlassene Stadt wurde in den folgenden Jahrhunderten vom Dschungel verschlungen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Ruinen „wieder entdeckt“ und freigelegt.

Der Bodhi-Baum ist in der Zwischenzeit kräftig gewachsen und lebt mit seinen 2250 Jahren weiter. Er gehört zur Pappelfamilie, wächst nicht in die Höhe sondern verzweigt mehr in die Breite. Umgeben ist er von Mauern in einem heiligen Bezirk. Zu sehen ist nur das obere Geäst. Die Jahre sieht man ihm nicht an. Rundherum sitzen viele Pilger. Sie beten und singen den heiligen Baum an. An kleinen und großen Buddhastatuen werden Lotusblüten geopfert. Liegen zu viele davon vor der Statue, kommen Ordner und werfen diese in eine Tonne. Das stört aber keinen.

Buddhistische Heiligtümmer mit teilweise gigantischen Ausmaßen, die Dagobas oder Stupas, ließen (sich) die Könige zwischen dem 1. und 5. Jh.n.Chr. im weiten Umkreis des Bodhi-Baumes bauen. Im Hoffen, daraus einen spirituellen Gewinn zu erzielen. Ob sie dadurch schneller ins Nirvana gelangten mag ich bezweifeln.

Erstaunt bin ich über die Menschenmassen, die an den heiligen Stätten versammelt sind. Überall herrscht Gedränge. Kostenloses Essen und Getränke werden ausgegeben. Die Menschen stehen Schlange dafür. Mich hat man einfach an der Schlange vorbeigeschoben um ein Reiscurry zu erhalten. Die Spender sind Dorfgemeinschaften oder Vereine, die das ganze Jahr für die gute Tat sammelten.
Es ist ein besonderes Wochenende. Erst später am Nachmittag habe ich in meiner Unterkunft von Mitgliedern eines Elefantenschutzvereins erfahren, dass in dieser Vollmondnacht die „Dalada Perahara“ stattfindet. Ein Umzug mit geschmückten Elefanten, Musikern, Tänzern und Gauklern. Eine Reliquie von Buddha ist auch dabei.

Die Aufgabe der Elefantenschützer ist es im Ernstfall mit Betäubungswaffen einzugreifen, wenn ein Elefant „ausrastet“. Für den Elefant bedeutet so eine lärmende Veranstaltung ganz extremen Stress. Mit von dieser Gruppe ist eine belgische Freiwillige, die ihren Jahresurlaub in unterschiedlichen Elefantencamps verbringt. Wir schauen den nächtlichen Umzug gemeinsam an.

 

Abseits der Hauptstraße.

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Jul 102014
 

DSC07394431. Reisetag

13.806 km

 

Für einen Tag verlasse ich den kleinen Fischerort Negombo und begebe mich in das Chaos von Colombo. Am Busbahnhof wird noch nach britischer Manier schön Schlange gestanden. Das ist angenehm. Die anschließende Busfahrt ist es nicht. Der Fahrer kämpft um jede Autolänge. Wegen kaputter Federung kommt der Kleinbus dabei gehörig ins Schwanken. Auch mit aggressiver Fahrweise kommt man in Colombo nicht weit, alles steht im Stau.
Am Busbahnhof steige ich in ein Tuk-Tuk um. Die Abgase umspülen mich direkt. Ich muss ins Immigrationsoffice, um den einmonatigen am Flughafen gestempelten Aufenthalt zu verlängern. Im Office bin ich nicht der einzige, es ist gut gefüllt. Bis ich den Stempel im Pass erhalte vergehen 5 Sunden. Anschließend lasse ich mir in einem Krankenhaus eine Auffrischungsimpfung gegen die Japanische Encephalits geben. Ab jetzt durchfahre ich das Gebiet der infizierten Mücken.

Colombo erkunde ich nur in den Markthallen neben der Busstation. Der frische Meerwind dringt nicht tief in die Häuserschluchten ein. Es ist einfach zu heiß und schwül.
Die nächsten zwei Tage verbringe ich etwas faul in Negombe. Bin ein wenig angeschlagen, eventuell als Folge der Impfung.

Nach diesen Ruhetagen ist die Zeit reif für den Aufbruch. Zunächst Richtung Norden. Nach einem kleinen Brückenschlenker über die Hauptstraße fahre ich auf Wegen mit kaum Verkehr. Meist direkt am Meer. Der heftige Wind treibt die Gischt der Wellen über die Straße und verschmiert mir die Brille. Zum Glück kommt er von schräg hinten. Die Portugiesen haben diesen Küstenabschnitt erfolgreich missioniert. Kleine Kappellen zeichnen ihren (nicht immer) christlichen Pfad.

Die Fischer bieten ihrem Fang am Straßenrand an. Wer soll den nur kaufen, da fast alle hier vom Fischfang leben. Ein großer Thunfisch liegt auf dem Tisch. Auch er muss schnell Käufer finden, denn die Temperaturen sind hoch. Meinen Durst lösche ich mit der Milch frischer Kokosnüsse, den kleine Stände am Wegesrand anbieten. Es ist eine wunderschöne Strecke.

Selbst ein Regenguss stört nicht bei Temperaturen um die 30 Grad. Nach ca. 60 km endet die Straße auf der Meerseite einer Lagune. Nachdem ich den Preis in einem großen Strandhotel auf ca. 20 Euro heruntergehandelt habe, lasse ich mich dort nieder. Es eilte ein wenig, der nächste Regenguss kündigt sich an. Alles ist hier im besseren Zustand, trotzdem nicht zu vergleichen mit dem Zimmer in der alten Villa in Negombe.

Am späten Nachmittag radele ich in die naheliegende Stadt Chilaw. Kaufe auf dem Markt mein Früchtekontingent. Anschließend besuche ich den Hindu-Tempel Sri Munneswaram Kovil. An diesem Ort soll Gott Rama nach der Befreiung seiner geliebten Gemahlin Sita und vor seiner Heimreise nach Indien ein Opfer gebracht haben. Aber auch für die Buddhisten ist es ein heiliger Ort. Sie glauben an die Heilung eines singhalesischen Königs, der aus Dankbarkeit dafür an dieser Stelle den Grundstein legte. Für die Tamilen der Region ist es ein König, der an diesem heiligen Ort durch ein Bad von einer Krankheit geheilt wurde und den Bau des Tempels befahl. Im friedlichen Miteinander können die verschiedenen Religionen diese heilige Stätte würdigen.

Ich erreiche den Tempel rechtzeitig zur 17 Uhr Puja, die sich mit lauten Fanfarenklänge (aus Lautsprechern) ankündigt. Die Statue einer heiligen Kuh wurde vorher mit Blumen geschmückt. Viele Hindus kommen in die große Tempelanlage.
In einem Nebentempel der Göttin Kali (kaum Besucher) lasse ich mir einen roten Punkt auf die Stirn drücken. Hier wird händisch getrommelt und echte Glocken geläutet.
In einem weiteren Gebäude sitzt der meditierende Buddha, vor Regen und Sonneneinstrahlung von oben geschützt durch eine Kobra.

Raue See und viel Fisch.

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Jul 062014
 

DSC07218427. Reisetag

 

Am Morgen fahre ich mit Fischern auf einem Katamaran hinaus. Das Katamaran besteht aus einem sehr schmalen und tiefen Holzboot, in dem gerade ein Mann stehen kann. Zur Stabilisierung fährt ein Baumstamm als Ausleger mit.

Vier Mann Besatzung und ich verlassen den Lageplatz in der Lagune. Zunächst wird mit Stangen das Boot in die breite Lagune bugsiert, dann das braune Segel gesetzt. Befestigt wird es zwischen zwei Bambusmasten. Einer davon steht lose in einer Holzmulde, der andere ist in Seilen aufgehängt. Die Männer müssen dazu schwer an Seilen ziehen. Die Masten richten sich auf. Der Wind bauscht das Segel. Ab geht die Fahrt. Ich sitze auf einem Holzbrett zwischen Boot und Ausleger, die Besatzung sitzt/steht im/am Holzboot. Auf dem offenen Meer wird die See rau und es weht ein heftiger Wind. Ich muss mich gut festhalten, alles wackelt und wankt. Schwimmwesten gibt es natürlich nicht. Das Boot fährt zwischen den meterhohen Wellen dahin. Immer wieder ergießt sich ein Schwall Wasser über mich, aus allen Richtungen und meist nicht vorhersehbar.
Bilder kann ich keine mehr machen. Die Kamera ruht in der Umhängetasche und diese nochmals in einem Beutel. Später ist aber auch dort Wasser eingedrungen, aber ohne Folgen.

Das Fanggerät besteht aus zwei Steinen, die an Seilen ins Wasser geworfen werden und über den Meeresboden ziehen. Die Garnelen werden aufgeschreckt und kommen aus dem Boden. Das darüber ziehende Netz ist dann ihre Falle. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Der Fang ist nicht allzu groß. Viel Müll wird aus dem Meer gezogen. Ich vermute, dass mein Beitrag zur Fahrt einen höheren Wert hat als der Fang.
Am Ende bin ich froh wieder das Land zu erreichen. Die raue See auf dem wackeligen Boot ist schon etwas unheimlich für mich gewesen.

Auf einem Weg entlang des Dutch-Kanals oder auch Zimtkanals laufe ich zurück zur Unterkunft. Nahe der Westküste gibt es ein langes Kanalsystem. Bereits vor der Kolonialzeit angelegt wurde es von den Holländern verfeinert und mit flachen Kähnen für den Gewürztransport genutzt. Auch heute kann der Kanal noch von kleinen Booten befahren werden.

Einen Stopp lege ich an einem Hindutempel ein. Sehe, dass das Tor offen ist. Der Tempeleingang ist mit vielen Figuren in bunten Farben versehen, in meinen Augen etwas zu kitschig. Ein junger Priester begrüßt die wenigen Gläubigen. Sie erhalten ein paar Blüten, die sie wieder woanders hinlegen und er singt etwas dazu.

An den nächsten Tagen ist mein Programm mäßig aber angenehm. Mache Pause, schaue mir den großen Fischmarkt in Negombo an. In der Lagune liegt ein Fischerboot neben dem anderen. Es sind meist kleine Motorboote. Unterhalte mich mit den Fischern. Meist spricht einer etwas Englisch. Ich sehe zu, wie die vielen kleinen Fische aus den Netzen geholt werden. Am Strand erfolgt die Verarbeitung für die Trocknung. Es gibt Ecken, die ich wegen des extremen Fischgestanks meide. Überall herrscht reges Treiben. Negombo hat den zweitgrößten Fischereihafen von Sri Lanka.
Auf dem Rückweg trinke ich die Milch einer frischen Kokosnuss und decke mich mit Früchten ein. Papaya, Mangos, Bananen. Es ist ein Genuss.

Fast an jeder Ecke steht ein kleiner oder großer christlicher Schaukasten. In diesem Küstenabschnitt bilden die Christen die Mehrheit, im ganzen Land dominieren aber die Buddhisten.
Mache am nächsten Tag einen Ausflug entlang der Küste Richtung Süden. Stelle fest, dass es auch große Hotelkomplexe gibt. Es ist Nebensaison und nicht viel los.

An meinen kahlen Kopf habe ich mich noch nicht gewöhnt. Er ist aber pflegeleicht.