Kandy und der heilige Backenzahn.

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Aug 202014
 

DSC08911472. Reisetag

 

In Kandy möchte ich das Visa für meinen Aufenthalt in Südindien beantrage. Das ist ein wenig umständlich, da der Antrag Online gestellt wird. Die Daten werden nach Indien geschickt. Mit dem Ausdruck und drei Passbilder gehe ich zur Visaagentur. Die Bearbeitungszeit beträgt 14 Tage – wegen indischer Feiertage länger als erwartet.

Die nächsten Tage bin ich faul. Morgens frühstücke ich in kleinen Restaurants: Egg-Rotti mit Dahl, dazu den etwas geschmacklosen Sri-Lanka-Kaffee und einen trockenen Kuchen vom Bäcker nebenan. Schlendere ein wenig durch die Gassen. Gehe in mein Zimmer und lese. Wechsele meine Unterkunft. Sie ist laut und hat keine Fenster zum Lüften und dafür zu teuer. Ich lande in der Kandy-City-Mission. Ein gelungener Tausch: Günstig, sauber und mit Fenster. Offenlassen (wenn ich weggehe) kann ich es nicht. Selbst im 3. Stock sitzt unerwartet ein Affe auf der Fensterbank und checkt ob was zu holen ist. Eine Hauswand mit Dachrinne ist für ihn kein Hindernis. Nachts schlafen auch die Affen, das Fenster ist offen. Eine frische Nachtkühle sorgt für meinen guten Schlaf.
Das Bergklima macht sich bemerkbar. In Kandy ist es nicht mehr so heiß wie an der Küste. Ab und zu gibt es einen Regenschauer, der nicht weiter stört.
Da viele Touristen den Ort besuchen, gibt es eine gute Auswahl an Restaurants. Ich esse abends meist indisch und trinke hinterher ein Bier in der Bar nebenan. Die kleinen Lokale haben keine Lizenz dafür. Dann machte ich den Fehler und besuchte ein Pizza-Hut-Lokal. Möchte mal etwas mit Käse essen. Ich bekam einen aufgeblähten geschmacklosen Teig mit etwas Gemüse und noch weniger Käse drauf. Geschmacklich das bisher schlechteste Gericht auf Sri Lanka.
Blog schreibe ich für einige Tage nicht.

Erst später beginne ich mit dem Sightseeing-Programm. Der wichtigste Ort in Kandy, ein Mekka für die Buddhisten auf Sri Lanka, ist der Zahntempel. Das Zahnrelikt soll vom Buddhas Scheiterhaufen (ca. 480 v.Chr.) gerettet worden sein – der rechte Backenzahn. Wie es bei alten Reliquien so ist, der Weg ist nicht immer nachvollziehbar. So pendelte der Zahn über Jahrtausende zwischen Indien und Sri Lanka. Wird geraubt, geschmuggelt und verschoben, er vermehrt und vereinzelt sich wieder, die Portugiesen verbrennen ihn und dann ist er wieder da. Zur Zeit liegt er gut gesichert in Kandy. Seiner Heiligkeit entsprechend, wird der Buddha-Zahn in reichlich verzierter siebenfacher Umhüllung aufbewahrt. Vier Mal am Tag wird der äußere Behälter für kurze Zeit der Öffentlichkeit gezeigt. Pilger und alle Touristen, die Kandy besuchen, strömen in Massen vorbei. Der Besuch ist anstrengend.

Für den Abend habe ich mir eine Karte für die traditionelle Kandy-Dance-Vorstellung besorgt. Ist so etwas wie ein Sri-Lanka Volkstanz mit Varietee-Einlagen von Jongleuren, Artisten und Feuerschlucker. Dauerte zum Glück nur eine Stunde.

Auf der anderen Seite der Stadt, oben auf einem Berg, meditiert ein neuer großer Buddha, mit Blick ins Tal. Auf der Rückseite kann ich ihn besteigen und habe einen weiten Überblick auf Kandy.
Ich unterhalte mich dort mit einem Mann aus Colombo, der mit 20 weiteren Familienangehörigen fürs Wochenende einen Ausflug nach Kandy macht. Er arbeitet bei der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft, die das Strom-Monopol besitzt. Die Stromversorgung des Landes erfolgt durch einige Wasserkraftwerke in den Bergregionen und einem Kohlekraftwerk an der Küste. In den stromstarken Nachtzeiten werden kleinere Dieselkraftwerke dazu geschaltet. Wegen dem schlechten Leitungsnetz gibt es immer wieder Stromausfälle. Das habe ich ebenfalls zur genüge festgestellt.

Am Abend höre ich aus einem Tempel in der Stadt Mönchsgesänge und ich schaue hinein. Wie fast immer singt nicht das Original sondern die Konserve. In dem buddhistischen Tempel, das überrascht mich immer wieder, gibt es die Hindugötterecke.
Ich werde beim Betreten gleich angesprochen. Man möchte mir etwas besonderes zeigen. Wimmele ab, dann kommt bereits der nächste. Ich lande bei einem Mönch, der mich ohne zu fragen gleich segnet. Ich erhalte ein Buch in dem ich meinen Namen und eine Spendensumme eintragen soll. Die Spendenbeträge von meinen Vorgängern sind geschönt, es stehen hohe Summen darin. Genötigt überreiche ich 200 Rupie (1,20 €).

An einem weiteren Tag besuche ich den großen botanischen Garten etwas außerhalb der Stadt. Es ist eine riesige Parkanlage mit großen alten Bäumen. In einer Ecke hängen Tausende von fliegenden Hunden in den Bäumen. Sie sind etwas größer als Raben. Beim Fliegen sehen sie etwas unheimlich aus und erinnern an Schauergeschichten.

Am Abend unter der Dusche habe ich mich gerade eingeseift – danach läuft kein Wasser mehr. Entseife mich sparsam mit einem Liter Trinkwasser aus der Pet-Flasche.

Mit der Eisenbahn durch das Bergland.

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Aug 132014
 

DSC08907465. Reisetag

15.084 km

176 km Eisenbahn

 

Meine Unterkunft ist ein wenig schäbig und der Fan dreht sich lautstark an der Decke. Der Schlaf ist nicht sehr erquickend. Ohne den Fanwind wäre es zu heiß. Zum Frühstück an der Straße gibt es einen Roti mit Dhal, dazu Tee.

Ich verlasse die Küste und fahre ins Landesinnere. Die Strecke ist noch weitgehend flach, in der Ferne kündigen sich bereits die Berge. Etwas abseits der Straße liegt eine ca. 1500 Jahre alte Tempelanlage. Ein kleiner Bus ist gerade ankommen. Die weiß gekleideten Pilger singen an einer neueren Buddhastatue.

Es ist wieder heiß. Ich schwitze fast wie in der Sauna. Zum Glück gibt es genügend Kokosnussstände am Straßenrand um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Zwischendurch trinke ich mein heißgewordenes Wasser. Ich weiß nicht wo mein Körper das viele Salz für das Schwitzwasser her holt. Irgendwelche Schwächen spüre ich nicht.

Ab Mittag hügelt es. Die trockene Ebene habe ich hinter mir gelassen. Die Straße ist umgeben von Bananen- und Kokosplantagen sowie anderen Bäumen.
Interessant sind die Jackfruit Bäume. Direkt am dem Stamm bildet sich die schwere Frucht. Sie stinkt ein wenig. Das Fruchtfleisch mit großen Kernen schmeckt aber.

In der Stadt Monaragala finde ich eine Unterkunft, gerade rechtzeitig vor dem einsetzenden kräftigen Regenguss.

Am nächsten Morgen geht es in die Höhe. Ein 1200 m hohen Pass muss genommen werden. Wie immer geht es nicht geradlinig nach oben. Ich fahre durch ein dichtes grünes Umfeld. Schaue auf einer Kautschuk-Plantage wie die weiße Flüssigkeit aus der geritzten Rinde rinnt. Auf den Höfen werden Pfefferkörner getrocknet bis sie schwarz werden. In einer Reismühle wird der Reis in zwei Arbeitsgängen geschält.
Es gibt einen regionalen (?) Wahlkampf. Köpfe sind auf dieser Strecke plakatiert. In Bussen fährt lautstarkt eine Wahlkampftruppe vorbei. Jeder Kandidat wirbt mit einem Symbol: Blatt, Glocke, Elephant usw. Diese werden dann wohl auf dem Wahlzettel zu finden sein.

In dem kleinen Ort Passara nehme ich mein Mittagessen ein. Etwas später, zum Glück bin ich noch im Ort, öffnet sich der Himmel und es gießt für eine Stunde aus Eimern. Ich warte den Regen in einem kleinen Laden ab. Bekomme eine warme fürchterlich süße Cremesoda angeboten. Nett gemeint, schmeckt aber nicht. Die letzten 300 Höhenmeter ziehen sich dahin. Die Temperatur ist gefallen, das Fahren daher deutlich angenehmer. Um mich herum gibt es fast nur noch Teeplantagen. Dieser wird großflächig angebaut. Kleinbauern haben keine Chance. Früher sollen im Hochland von Sri Lanka Kaffee-Bäume gestanden haben. Aber was sollen die Briten mit Kaffee machen, es wurde umkultiviert.

Nach dem erreichen der Passhöhe wird es bei der Abfahrt kalt. Ziehe Strümpfe und Jacke an. Kann mich nicht mehr erinnern, wann ich diese das letzte Mal getragen habe.
Die Stadt Badulla erreiche ich am späten Nachmittag. In der angesteuerten Unterkunft wird gerade geheiratet. Sie ist ausgebucht. Finde problemlos eine andere Bleibe.

Mitten in der Stadt steht eine große buddhistische Tempelanlage alten Urspungs. Ausnahmsweise haben die marodierenden Portugiesen diese nicht zerstört. Um den heiligen Baum, der immer mit einer Schutzmauer umgeben ist, tragen die Pilger einen Krug Wasser. Dieses wird anschließend dem Baum zur Verfügung gestellt.

Badulla verlasse ich am übernächsten Tag mit der Eisenbahn. Luftlinie sind es nur 60 km nach Kandy. Die Bahn fährt in einem großen Bogen über 176 km dorthin. Es ist eine wunderschöne, langsame Panoramafahrt durch das zentrale Bergland. Diese Bahnfahrt gehört zu einem Sri Lanka Besuch dazu. Entsprechend viele Touristen sind darin unterwegs.
Das Rad der Zeit scheint bei der Bahn um 100 Jahre zurückgedreht. Die englischen Kolonialherren bauten das Bahnnetz im 19. Jahrhundert auf. Wenig hat sich seitdem verändert. Meist im Schritttempo wackeln wir dahin. Fahren durch Urwald, entlang steiler Hänge, durch Tunnel und über Brücken. Vor allem aber sehen wir eine Teeplantagenlandschaft. Das bayerngroße Sri Lanka ist der viertgrößte Teeproduzent der Welt, nach China, Indien und Kenia.

Zwischen Lagunen und Meer.

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Aug 092014
 

DSC08598461. Reisetag

14.954 km

100 Höhenkilometer

 

Die nächsten Tage fahre ich entlang der Küste Richtung Süden. Leider mit zunehmenden Gegenwind. Oft rauscht auf der einen Seite das Meer, auf der anderen steht das ruhige Wasser einer Lagune. Der nächste größere Ort Batticaloa wird sogar Venedig Sri Lankas genannt, da die Stadtteile verteilt auf mit Brücken verbundenen Laguneninseln liegen. Direkt am Lagunenufer finde ich eine schöne Unterkunft. Ich schlafe in einer eigenen Hütte mit Veranda und Blick aufs Wasser. Es ist schön hier und möchte ein paar Tage bleiben. Geht nicht, die Hütte ist bereits für die nächsten Tage vorgebucht. Juli/August ist an der Ostküste Hochsaison. Suche mir also eine andere Unterkunft.

DSC08554Im Ort besuche ich den Markt und unterhalte mich mit einem Gemüseverkäufer. Der Welthandel ist auch beim Kleinverkäufer präsent. Seine Kartoffeln kommen aus China, die großen Zwiebeln und der Knoblauch aus Indien, der Rest ist lokale Ware.
Den kleinen Laden hat er vor 18 Jahren von seinem Vater übernommen. Er ist Tamile und Moslem. Die meisten Tamilen glauben an die Hindugötter, sie können aber auch Christen und Moslem sein, jedoch nie Buddhisten. Ihre Sprache ist Tamil. Der Imam predigt in der Moschee auf Arabisch, das hier keiner spricht und versteht. Es gibt nur einen moslemischen Glauben, keine Sunniten oder Schiiten wie in den arabischen Ländern.
Er hat zwei Töchter, seine Frau hat vor einem Jahr einem Jahr einen Bypass erhalten. Es geht ihr nicht gut. Wie viele Männer hat er einen kleinen Wohlstandsbauch. Ein „Angestellter“ hilft aus. Vom Gemüseverkauf kann er und die Familie leben. Ob er noch in anderen Geschäften tätig ist weiß ich nicht.
Die massive Militärpräsenz und die häufigen Straßenkontrollen nerven ihn. 95 Prozent der Soldaten und Polizisten sind Singhalesen. Es sind aber nicht die Singhalesen, sondern die singhalesische Regierung, die ihm nicht gefallen.

Batticaloa ist Tamilenhochburg. Wegen der Lagunen- und Insellage konnte die Stadt im Bürgerkrieg erst spät eingenommen werden. Kriegsschäden kann ich nicht mehr erkennen.

Am Nachmittag habe ich ein Ladeproblem am Computer. Ein Wackelkontakt am bereits sichtlich strapaziertem Ladekabel – denke ich. Etwa eine Stunde hält der Akku noch. Ich werde ein wenig nervös. Wie komme ich ohne mein Netbook aus. Es gibt keinen Blog, Fotos können nicht gespeichert werden, der Kontakt mit Deutschland via Mail und Skype ist nicht möglich, meine digitalen Karten kann ich nicht verarbeiten, ich wäre von wichtigen Informationen abgeschnitten und vieles mehr. Ein schwierig zu meisternder Ausfall.
Erinnere mich bei der Ortsdurchfahrt von Batticaloa ein Schild „Computer Repair“ gelesen zu haben. Packe alles zusammen und radele dort hin. Habe Glück, der Laden ist offen und ein fähiger Mann stellt fest, dass das Netzteil nicht genügend Spannung liefert. Er schickt mich zu einem PC-Händler, der das entsprechende Teil wie erwartet nicht auf Lager hat. Er kann es aber bestellen. Am nächsten Tag mittags würde es ankommen. Bin erstaunt und ein wenig ungläubig, dass auch in Sri Lanka so etwas möglich ist. Bleibe also einen weiteren Tag im Ort. Wirklich, am nächsten Tag trifft das neue Ladegerät ein. Ich bin erleichtert und froh.

Wettermäßig holt mich der Regen ein. Abends gibt es kräftige Güsse. Das stört nicht, ist eher angenehm, da ich bereits in einer Unterkunft bin. Die Hitze über Tag bleibt.
Bei der Weiterfahrt an einem kleinen Hügel in der sonst flachen Landschaft „erklimme“ ich den 100dertsten Höhenkilometer seit meinem Aufbruch im April 2013.

Polonnaruwa.

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Aug 042014
 

DSC08392456. Reisetag

14.789 km

 

In der leicht hügeligen Landschaft wechseln sich grüne Reisfelder, Bananenplantagen und trockene Landstriche ab. Oft fahre ich entlang von Bewässerungskanälen. Auch wenn das Wasser trübe aussieht waschen sich die Anlieger darin und putzen sich damit die Zähne. Wasser aus dem Hahn ist noch lange nicht selbstverständlich.
Mir wird immer wieder zugelächelt. Manchmal werde ich wohl auch ausgelacht: Der könnte sich doch ein Busticket leisten, weshalb die Anstrengung auf dem Fahrrad.

Bizarr wirken die vielen Bayan-Bäume mit ihren Luftwurzeln am Straßenrand und in den antiken Anlagen. Der Baum ist ein Schmarotzer, der ohne seinen Wirt nichts wird. Der Samen des Banyan-Baums wird von Vögeln in der Astgabel eines Baumes abgelegt. Dieser Samen entwickelt lange Wurzeln entlang des Baumes, auf dem er liegt. Sobald er Kontakt mit dem Boden hat, werden diese Wurzeln sehr kräftig. Sie vermehren sich, verschlingen sich ineinander und verwachsen miteinander. So bildet sich ein sehr enges Netz, das schließlich den Baum erwürgt. Wenn sich der Stamm des besiedelten Baums zersetzt, hat der Banyan-Baum bereits genügend Stabilität, um alleine zu stehen.

Ich bewege mich weiter durch die kulturellen Sehenswürdigkeiten im zentralen Sri Lanka. Mein Ziel an diesem Tag ist die alte Königsstadt Polonnaruwa, nach Anuradhapura die zweite Hauptstadt Sri Lankas.
Bis zum 10. Jh. war Polonnaruwa bereits eine Art Ersatz-Hauptstadt, in der in unruhigen Zeiten Zuflucht gefunden werden konnte. Im Jahre 1070 zerstörten südindischen Truppen Anuradhapura und machten Polonnaruwa zu ihrem neuen Königssitz. Die indischen Truppen wurden durch den singhalesischen König Vijaya Bahu wieder vertrieben. 150 Jahre herrschte Ruhe im Land und zahlreiche Bauten wurden errichtet, deren Ruinen heute die Touristen bestaunen.
1240 überfielen und zerstörten Truppen aus Indien wiederum die Stadt. Das war ihr Ende. Danach übernahm die Natur das Kommando. Polonnaruwa wurde vom Dschungel überwuchert und blieb sechs Jahrhunderte lang vergessen.
Die Überreste von großen Dagobas und Tempeln mit zahlreichen Buddhafiguren sowie von Garten-, Park- und Palastanlagen und diversen Gebäuden einer ausgedehnten Stadt machen die Anlage zu einem Hauptanziehungspunkt des Tourismus.

Am nächsten Morgen beginnt mein Besichtigungsprogramm. Die Bauwerke der alten Stadt liegen weit auseinander. Hilfreich, dass ich das Fahrrad dabei habe. Es ist Samstag, neben den Touristen sind auch viele Sri-Lanker unterwegs.
Meterdicke Mauern der Palastanlagen ragen in den Himmel.
Alte Hindu- und Buddha-Tempelanlagen wechseln sich ab. Das Betreten dieser Anlagen mit nackten Füßen auf den heißen Steinen ist fast schmerzvoll. Beeindruckend sind die großen in den Fels geschlagenen Buddha-Figuren, meditierend, stehen und liegend. 1000 Jahre sind sie alt und sehen aus wie neu. Werden wohl regelmäßig geputzt.
Frische Blumen auf Opfertischen oder brennende Öllampen in Nischen zeigen, dass die Verehrung der alten Stätten weiterhin erfolgt.

Es ist noch nicht alle freigelegt. Am Rande der Anlagen liegen mit Bäumen und Sträuchern bewachsene Hügel. Ein Blick in eine Grabung zeigt, dass der gesamte Berg aus roten gebrannten Ziegeln besteht.
Die Besichtigung ist höchst interessant und gehört mit zu den kulturellen Höhepunkten meiner Reise.

Am folgenden Tag besuche ich einige Außenposten der alten Stadt, anschließend setze ich mich an einen See und schaue den Vögeln zu. Störche erkenne ich, die anderen nicht. Werde von einem jungen Fischer angesprochen, ob ich Lust hätte an das andere Ufer des Sees zu fahren. Am Abend grasen dort die Elefanten. Ich willige ein und fahre mit zwei Jungs bei rauer See auf einem Kleinstkatamaran hinüber. Sie rudern gegen den Wind. Das Boot schwankt und die Wellen schwappen gegen mich. Habe etwas Angst um meine Kamera. Für mich wäre das Ufer leicht zu erreichen und der See scheint nicht allzu tief zu sein.
Und wirklich einige Wildelefanten grasen auf der anderen Seite. Ich bleibe in sicherer Entfernung.
Auf der Rückfahrt werden noch Netze ausgeworfen, danach geht es mit einem handgehaltenem Segel mit dem Wind schnell zurück.
Zum Abend hin strömen die Menschen an den See um sich zu waschen.

Ein kräftiger Rückenwind treibt mich am anderen Morgen an die Ostküste. In einem Badeort verbringe ich die Nacht. Der Ort lädt aber nicht zum Verweilen ein.
Unterwegs kommt mir mein Fahrradtacho abhanden, am Abend verlässt die in der Türkei erfolgte Füllung meinen Zahn. Ein eher verlustreicher Tag.