Auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad.

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Dez 142014
 
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Schmutzbier bei der Ankunft.

588. Reisetag

17.675 km

 

 

Frühstück auf dem Balkon mit Instant-Kaffee, Drachenfrucht und Kekse und schon ist es wieder 9 Uhr. Die erste Strecke fahren wir auf einer kleinen Küstenstraße durch Dörfer mit Märkten. Wir biegen ab ins Landesinnere. Zunächst durch flache Landschaft mit noch nicht bestellten Reisfeldern und kleinen und großen Wasserläufen. Unser schmäler werdende Pfad der eigentlich eine Abkürzung sein sollte wird wegen einer fehlenden Brücke zu einem kleinen Umweg. Dafür fahren wir durch Dörfer, in denen Schilfmatten hergestellt werden. Wir können in die kleinen Werkstätten mit den Webstühlen hineinschauen. Der schnelle Einzug der einzelnen Schilfhalme hat mich fasziniert. Die fertiggestellten Matten werden zum Trocknen auf der Straße ausgelegt. Mittags stärken wir uns mit einer Nudelsuppe. Diese können wir wenigstens bestellen.

Das Gelände wird bergiger, die Reisfelder verschwinden. Wir durchfahren ein Zuckerrohranbaugebiet. Am späten Nachmittag erreichen wir den ehemaligen Ho-Chi-Minh- Pfad, jetzt eine ausgebaute Straße mit mäßigem Verkehr. Ein Hotel ist bald gefunden. Die Abendessenbestellung ist wieder voller Missverständnisse. Statt „khong thit“ gibt es „com thit“, d.h. anstatt „kein Fleisch“ gibt es „Reis mit Fleisch“. An der nuancierten Aussprache hapert es bei uns noch.

Durch die hügelige Landschaft bei grauem Himmel setzten wir die Fahrt am nächsten Morgen fort. Zuckerrohr, Maniok und Kautschukwälder säumen unseren Weg.

Wir begegnen unserem ersten Reiseradler in Vietnam aus Indonesien. Bereits nach 50 km finden wir eine Unterkunft. Bei der abendlichen Essensuche haben wir Glück am Straßenrand. Es gibt knusprige Baguettebrötchen, gefüllt mit Ei, frischen Kräutern und einer herzhaften Soße. Es schmeckt so gut, dass wir uns mit diesem auch am nächsten Morgen zum Frühstück laben.

Die Ho-Chi-Minh-Straße verlassen wir und radeln auf kleiner etwas holpriger Straße durch Dörfer und Felder zu unserm nächsten Übernachtungsort Tan Ky. Der Abend beginnt mit einem Schmutzbier vor dem Hoteleingang. Ein verständiger Koch in einem Straßenlokal besorgt für uns Gemüse und Tofu, der sogar angebraten mit Reis serviert wird. Es schmeckt.

Ein langer Fahrtag liegt vor uns. Für Marie zum ersten Mal in Vietnam über 100 km. Um 8 Uhr sind wir bereits auf der Straße. Morgens ist es mit 15 Grad recht frisch. Wir fahren auf einer Nebenstraße, trotzdem herrscht reger Lastwagenverkehr. Oft ist es recht staubig, wenn so ein Wagen an uns vorbeirauscht.

Etwas ist anders auf den Feldern. Während in Europa das 3. Adventslicht angezündet wird, spannen hier die Bauern ihre Büffel vor den Pflug. Am Vortag arbeitete kaum jemand auf den Feldern. Die unter Wasser stehenden matschigen Reisfelder werden mit einfachstem Holzpflug bearbeitet. Danach wird das Feld per Mudsurfing geglättet.

Anstatt Nudelsuppe bekommen wir mittags auf einer heißen Platte hergestellte und mit der Schere zerschnittene Nudeln mit etwas Zwiebelsoße serviert. Im nächsten Ort hängen auf Gestellen Nudeln zum Trocknen an der staubigen Straße. Demnächst werden ähnlich hergestellte wohl wieder in unserer Suppe zu finden sein.

An diesem Tag gibt es viel zu schauen. Wir durchfahren schöne Feld- und Flusslandschaften.
Etwas müde erreichen wir am späten Nachmittag unsere Unterkunft in einer Retortenstadt. Neu aus dem Boden gestampft, mit großem Sportplatz in der Mitte und wenig Atmoshäre.

Am Südchinesischen Meer.

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Dez 102014
 

SONY DSC584. Reisetag 

17.394 km

 

In dichtem Morgenverkehr verlassen wir Ninh Binh. Der Himmel grau in grau, wie an den vorherigen Tagen. Wir haben trotzdem Glück, es bleibt trocken. Bald wechseln wir auf eine Nebenstraße. Und schon sind wir wieder näher im Kontakt mit unserem Umfeld. Dieser Sonntag scheint ein beliebter Hochzeitstag zu sein. Hochzeitszelte säumen unseren Weg. Aus einem Zelt mit besonders lauter Musik erhalten wir eine Schnapseinladung. Die Männer sind bereits gut abgefüllt. Wir lehnen dankend ab.

Die Karstfelsenlandschaft verschwindet. Es wird flach, Kanäle durchziehen die Gemüse- und brachliegenden Reisfelder. Erst in ein paar Monaten wird hier das saftige Grün der Reisfelder sprießen.

Nach 30 km erreichen wir den Ort Phat Diem. In diesem Ort waren die christlichen Missionare sehr erfolgreich. Besonders eine Kirche mit einem Portal im Pagodenstiel zieht Besucher an. Im Innenraum ein großes Holzschiff mit dicken Säulen, die den Dachstuhl halten. Bei unserer Ankunft ist der Gottesdienst gerade beendet. Menschenmassen strömen heraus.

Wir suchen uns bereits mittags eine Unterkunft. Der Gang durch den Ort beginnt mit einem Nudelsuppenessen. In den schmalen Gassen schauen wir in die Hauseingänge. Die Wohnungstüren haben immer Garagentorgröße. Dahinter ist ein Zimmer mit klotzigen verschnörkelten Möbeln. Der Fernseher läuft. Oft steht noch ein Moped dazwischen. Uns ist nicht klar, ob es bereits das Wohnzimmer ist.

Auf dem Rückweg zum Hotel lassen wir uns von einem vermeintlichen Pfannenkuchenbäcker verlocken. Anstatt einen Pfannkuchen erhalten wir sechs knusprig frittierte Küchlein, dazu jede Menge Grünzeug. Alles wird zusammen in Reispapier eingewickelt und zum Essen in eine leckere Soße getunkt. Endlich mal ein vegetarisches Gericht ohne große Erklärung.

Am Abend erreichen uns weihnachtliche Klänge aus der Nachbarschaft. Ach ja – Weihnachten ist nicht mehr fern.

Der nächste Morgen beginnt mit der traditionellen Nudelsuppe und auf geht’s entlang eines langen Kanals. Einen 10 km Schlenker müssen wir über die stark befahrene A1 machen, Vietnams Hauptverkehrsader, um eine Brücke über den Roten Fluss zu passieren. Danach ist der Flussdamm unsere Straße. Kleine Hindernisse sind an einer Brückenbaustelle (am Damm) zu überwinden. Wir können die Räder aber über die noch nicht einbetonierten Stahlgitter schieben. Ein (unnötiger) Umweg über einen Feldweg endet fast im Matsch.

Die Weiterfahrt auf dem Damm ist Ungewiss. Nach meiner digitalen Karte endet der Weg. Um kein Risiko einzugehen wechseln wir auf die Autostraße und erreichen nach 75 km im Ort Sam Son das Meer. Ein zur Zeit touristenleerer Ort mit vielen Hotels.

Nach einem „schmutzigen“ Bier an der Küste suchen wir uns ein Hotel in der 2. Reihe, wie sich später herausstellt etwas laut. Abends freuen wir uns auf frischen Fisch. In den vielen menschenleeren Restaurants werden aber nur Garnelen angeboten. Das bedeutet viel Arbeit um ans Essen zu gelangen.

Am Morgen weckt uns die Kakofonie der öffentlichen Lautsprecher um 6.30 Uhr. Dazu lärmen die mobilen Lautsprecher auf Rädern und Mopeds. Wir wechseln die Unterkunft wegen nächtlicher Unruhe und erhalten ein Zimmer mit Balkon und Meerblick. Es ist ein schönes, freies Gefühl die Weite des Meeres zu erleben und dem beruhigenden Wellenrauschen zu lauschen. Wir bleiben zwei Tage an diesem Ort.

Am Küstenstreifen liegen viele kleine Fischerboote mit schwarzem Rumpf, bestückt mit schwarzen und roten Fahnen zur Netzmarkierung. Die Ausbeute einer Fangfahrt ist nicht allzu groß. 1-2 Eimer kleiner Fische, Krabben und Garnelen werden an Land gebracht.

Aus den Erfahrungen des Vortages haben wir gelernt, dass wir unseren Fisch selber kaufen müssen. Mit diesem gehen wir in ein Restaurant und lassen ihn zubereiten. Klappt fasst wie gewünscht. Anstatt gedünstet hätten wir ihn lieber gebraten gehabt. Die sprachlichen Probleme sind groß. Die Verständigung erfolgt nur über Zeichensprache. Das gewünschte Essen zu bekommen wird zum Glücksfall.

Der abendliche Spaziergang führt uns in einen konfuzianischen (?) Tempel, aus dem Trommelklänge tönen. In der Mitte eines kleinen Tempels tanzt eine festlich gekleidete Frau. Um sie herum sitzen meist junge aber auch ältere Frauen und Männer. Als wir ankommen werden gerade Gurken in die Menge geworfen. Neugierig setzen wir uns an den Rand und verfolgen das Schauspiel. Die Zeremonienleiterin in der Mitte wird ständig neu eingekleidet. Immer wieder werden Gegenstände (Spiegel, Fächer, Kämme) und Lebensmittel (Starfrüchte, Mandarinen, Wasserflaschen …) in den Kreis geworfen. Den Sinn verstehen wir nicht, erleben dieses Ritual als unwirkliche, höchst interessante andere Welt. In einem benachbarten Tempelraum werden in einem Ritual Dämonen vertrieben und als Pappdarstellung verbrannt. Auch diese Zeremonie wird von Musik und Rezitationen begleitet.

Die trockene Halong-Bucht.

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Dez 062014
 

SONY DSC580. Reisetag

17.289 km

 

Wir haben schlecht geschlafen. Immer wieder lärmte ein Generator in der Nacht. Nach einem (für uns) Western-Frühstücksbüffet starten wir unter grauem Himmel. Steile Karstfelsen ragen aus den abgeernteten Reisfeldern. In breiten Flusstälern wird auf den Feldern gearbeitet.
Beim Durchfahren von Ortschaften mit Schule – merkwürdigerweise ist diese immer gerade zu Ende – strömen die Schüler auf die Straße und eine Hallowelle begleitet uns.

Beim Halt an einer Scheune sehen wir die typische vietnamesische Besenherstellung. Das offene Tor einer Näherei gibt uns einen Einblick wie Vietnam als Standort für westliche Produkte genutzt wird. In einer kleinen Halle sitzen Frauen hinter der Maschine und nähen schwarze Hosen mit dem Label Calvin Klein.

Unsere Tagestouren versuchen wir zunächst noch kurz zu halten. Marie soll zur Eingewöhnung das Radfahren nicht als Anstrengung sondern als Freude empfinden. In der kleinen Stadt Che Ni, bereits nach 50 km, finden wir eine annehmbare Unterkunft. Ansonsten hat der Ort nicht viel zu bieten. Abends beim Essenfinden sind wir froh Tofu, Nudeln und Wasserspinat erhalten zu haben. Das ist nicht einfach gewesen.

Am Nachbartisch wird opulent von fünf Männern ein Feuertopf gegessen. In die heiße Brühe werden angebrütete Eier geschlagen. Die blutigen Küken schwimmen darin herum. Der Anblick könnte einen (Marie) zum Vegetarier werden lassen. Wir werden von der Gruppe zum Glück nicht zum Essen, sondern nur zu einem Schnaps eingeladen.

In der Nacht stürmt und regnet es. Am Morgen ist alles vorbei, nur die Straßenbaustelle hat sich in Schlamm aufgelöst. Aber auch sie ist endlich. Auf Dammstraßen fahren wir entlang von Flüssen und durch von Wasser bedeckte Reisfelder, die sich von Seen und Tümpel kaum unterscheiden lassen. Manche Wasserflächen werden zur Entenzucht genutzt. Scharen von ihnen genießen dort ihr Leben bevor es in engen Käfigen zur Schlachtbank geht.

Wir biegen ab auf schmale Schleichpfade, auf denen ich vor drei Jahren mit Tom www.tomtomtravel.com gefahren bin. Einfach wunderschön durch die Karst- und Seenlandschaft fernab vom Verkehr zu fahren. Über schmale Pontonbrücken, entlang von Kanälen nähern wir uns Ninh Binh, unserer nächsten Bleibe.

Für unsere zweitägigen Erkundungen rund um Ninh Binh leihen wir uns ein Moped. Wir steuern die Tam Coc Höhlen an. Dort werden die Besucher in Boote verfrachtet und durch Schluchten und drei Felsenhöhlen gerudert. Interessanterweise werden die Paddel auch mit den Füßen bewegt.

Anschließend betrachten wir das Gelände und Umfeld von oben, indem wir 450 Stufen zu einer Pagode aufsteigen. Die Karstfelsen und die vielen Wasserflächen – bewässerten Reisfelder und Flussläufe – geben der Landschaft den Namen „Trockene Halong-Bucht“.

Eine weitere Tour führt uns zur neuerrichteten größten buddhistischen Tempelanlage in Vietnam „Chua Bai Dinh“. Beim Anstieg durch den langen Wandelgang führt der Weg an 500 steinernen „Erleuchteten Buddhisten“ vorbei. Auf drei Ebenen stehen Tempel mit riesigen Buddhafiguren.
Bei diesem Besuch stelle ich mir die Frage nach dem Sinn so einer riesigen Anlage. Verschafft sich da jemand Vorteile um schneller ins Nirvana zu kommen?

Weitaus interessanter ist der Besuch in einem kleinen Tempel. Von weitem hören wir bereits Musikklänge. Beim Betreten des Innenhofes sehen wir tanzende Frauen in bunten Gewändern. Es spielt eine kleine Herren-Musikgruppe. Ein überladener Gabentisch ist aufgebaut. Der Anlass des Festes erschließt sich uns nicht. Wir werden sehr freundlich begrüßt und uns wird Tee angeboten.

Die Halong-Bay.

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Dez 022014
 

SONY DSC576. Reisetag

17.185 km

 

Alle Vietnamreisende machen es, wir tun es auch. Wir buchen die Halong-Bay mit Übernachtung auf einem Boot. Die Bucht liegt ca. 200 km abseits unserer geplanten Route und den Umweg wollen wir nicht erradeln. Um 8 Uhr geht es los mit dem Bus und 16 Mitreisenden. In Halong angekommen werden wir – wie hunderte andere Touristen – mit kleinen Booten zum jeweiligen Schiff gefahren. Die Fahrt durch die aus dem Meer ragenden Kalkfelsen ist schon sehenswert. Die Bordzeit ist komplett durchorganisiert: Kennenlernrunde, Mittagessen, Höhle besichtigen, Kayak fahren, Abendessen, anschließend Karaoke – huchh. Bis zum Karaoke ist es ein angenehmes und interessantes Programm.
Frühstück am nächsten Morgen um 7 Uhr, danach mit den anderen angeschipperten Touristen auf einem handtuchschmalen, kleinen Strand sonnen und schwimmen, Affenfüttern, wieder auf dem Schiff besteht die Möglichkeit an einer Cooking Class für Spring-Rolls teilzunehmen, noch einmal Mittagessen und um 12 Uhr auschecken und mit dem Bus zurück nach Hanoi.
Resumée: Die Halong-Bay mit den aus dem Wasser herausragenden Karstfelsen ist sehenswert, aufs erweiterte Touristenprogramm hätten wir verzichten können. Na ja, auch eine Erfahrung.

Am Montagmorgen verlassen wir das geschäftige und laute Hanoi. Anfangs im steten Mopedstrom auf der stark befahrenen Hauptstraße. Nach 25 km ebbt der Verkehr langsam ab, das Umfeld wird ländlicher.

Aus einem Zelt am Straßenrand erklingt Musik. Wir halten an, schauen hinein und erfahren, dass eine 82 Jahre alte Frau gestorben ist. Die Familienangehörigen der Verstorbenen tragen eine weiße Kopfbinde und Umhänge aus grober Gaze. Sie begrüßen uns und laden zu einem etwas bitteren Tee ein.
An den Tagen an denen die Tote im Hause aufgebahrt ist, kommen Verwandte, Nachbarn und Freunde vorbei um ihr Beileid auszudrücken. Eine Gruppe spielt Trauermusik, Essen wird angeboten.

Nach kurzer Beerdingungs-Pause geht’s weiter. Es ist heiß, der Schweiß läuft trotz mäßiger Anstrengung. Nach weiteren 10 km verlassen wir die Hauptstraße um unsere etwas abgelegene Unterkunft zu erreichen. Am Rande der kleinen Nebenstraße spielt sich das dörfliche Leben ab. Ein armes Schwein steckt bewegungslos in einem Drahtkorb. Es muss zusehen wie bereits für sein Ende das Messer gewetzt und das Wasser erhitzt wird. Neben den Enten und Hühner am Straßenrand mit zusammengebundenen Beinen oder im Korb liegen bereits die federlosen Kollegen.
In einen holzverarbeitenden Betrieb am Straßenrand werden Baumstämme entrindet und spiralförmig durch Messer aufgeschnitten. Die dünnen Holzblätter stehen zum Trocknen im Freien. Die Weiterverarbeitung erfolgt wohl später zu Sperrholz.

Wir erreichen unsere luxuriöse Unterkunft „La Ferme du Colvert“ mit Swimmingpool und großem Garten mit vielen kleinen Teichen. Wir bleiben einen weiteren Tag und genießen die Ruhe. Erradeln ein wenig das ländliche Umfeld. An einem Hügel mit Gräbern sehen wir viele Menschen mit Schaufeln und Haken stehen. Ein wohl altes Grab wird abgetragen und bis fast zum Sarg freigelegt, dasselbe erfolgt beim benachbarten Grab. Uns wird ein sehr bitterer Tee angeboten, danach zwei hochkonzentrierte Schnäpse. Kurz vor der Dämmerung werden Zeltplanen über die Gräber aufgespannt und Strom von der naheliegenden Leitung abgezapft. Leider können wir das weitere nicht mehr verfolgen, die kommende Dunkelheit treibt uns zu unserer Unterkunft. Wir vermuten, dass die Gebeine in einen kleineren Sarg umgebettet werden, wissen es aber nicht.

In der Nacht zieht ein heftiger Regen auf. Kurz vor dem Check-Out-Termin der Unterkunft hört dieser auf, wir starten also. Die Temperatur ist um ca. 10 Grad gefallen. Zunächst fahren wir auf einem Feldweg zur Hauptstraße, dann in leicht hügeliger Landschaft zwischen Karstfelsen – ähnlich der in der Halong-Bay – auf wenig befahrener Straße. Zum Mittagessen halten wir an einem kleinen Restaurant. Jetzt heißt es unsere Wünsche zu vermitteln. Englische Speisekarten gibt nur in Touristenlokalen, gesprochen wird es dort auch nur selten.
So ganz gelingt es nicht. Trotz Hilfe (oder wegen?) eines etwas englisch sprechenden Gastes erhalten wir Nudeln mit Schweinefleisch, dazu Reis und eine Spinatsuppe.

Die Weiterfahrt erfolgt entlang abgeernteter Reisfelder auf denen Wasserbüffel grasen. Wir erreichen am Nachmittag unseren geplanten Übernachtungsort, ein etwas älteres Thermalhotel. Ein heißes Bad können wir leider nicht nehmen, das Becken wird renoviert.

Marie hat mir meine alte Kamera mitgebracht. Ich hoffe diese hält durch.