1561 km
Beim Frühstück unterhalte ich mich mit Hauswirtin im gebrochenen Englisch über Deutsche und Franzosen. Ihrer Meinung nach arbeiten die Franzosen nicht gerne, möchten trotzdem gut leben. Die Deutschen arbeiten gerne und viel.
Französische Chefs lassen nicht mit sich verhandeln, deshalb wird in Frankreich viel gestreikt. In Deutschland selten.
Am Morgen einen kleinen Bummel durch die Stadt gemacht. In der Markthalle um 9 Uhr ist nicht viel los. Der Fischmarkt besteht nur aus ein paar Verkaufsstände. Besuchte eine weitere Markthalle bei der Weiterfahrt. Dort herrscht reger Betrieb.
Eine Kindersegelschule übt auf einem Binnenteich, eine andere Gruppe versucht auf den Wellen zu surfen. Die ganz Kleinen spielen im Sand.
Eine Bucht mit Flusszulauf führt mich ins Landesinnere. Viel flaches Land, Kanäle und Sumpfgebiete mit schmalen Landstreifen und Teichen dazwischen.
An der Küste die zum Teil sehr hohen und breiten Dünen. Meer und Wind haben sich über Jahrhunderte selbst ein Bollwerk geschaffen um nicht zu tief ins Land eindringen zu können.
„La Tranche sur Mer“ ist wieder ein kleines Ferienparadies, aber mit schönen Bungalows.
Die guten Restaurants öffnen erst um 19.30 Uhr. Für mich ein Problem, da ich vorher hungrig bin. Die französischen Portionen sind für einen hungrigen Radler eher klein. Die Lotte war so groß wie ein Hühnerei. Dazu etwas Reis. Damit der Teller nicht gar zu leer ausschaut gabs noch drei Gambas dazu.
Die sternenklare Nacht ist im Zelt nicht so kalt wie erwartet. Bei 14 Grad und Sonnenschein am folgenden Tag ohne Jacke auf dem Fahrrad verbracht. Bei dieser Temperatur fror ich sonst. Was die Sonne ausmacht.
An der Küste Touristenanhäufungen wenn ein Sandstrand vorhanden ist, sonst eher leer.
Netzfischer stehen mit ihren Fangeinrichtungen auf Brücken. Heute sind sie erfolgreich. Mit der Strömung der Flut schwimmen die Fische wohl gerne landeinwärts.
Wegen der „Anse de l’Aiguillon“ (eine breite Bucht) wieder ca. 25 km ins Landesinnere eingedrungen. Wenige Dörfer, fahre durch flache Landschaften, vorwiegend ist Weizen angebaut. Immer wieder von Kanälen durchzogen. Ab und zu eine Wassersperre, weiß nicht ob diese nur Schutz vor hoher Flut bietet oder das Wasser bei Ebbe zurückhalten soll. Feldränder sind oft gesäumt von blühenden Tamariskensträucher. Bin erstaunt, denn für mich sind es eher Sträucher in Trockengebieten. Eine fröhliche Runde sitzt an einem gedeckten Tisch. An der Küste leuchtend gelbe Rapsfelder.
Am späten Nachmittag fahre ich über die lange Brücke zur Insel Re. Es herrscht reger Wochenendverkehr. Finde einen schönen Zeltplatz von dem ich am Sonntag die Insel erkundigen möchte.