2823 km
Über Nacht hat es sich ausgeregnet, es bleibt aber wolkig. Am Morgen geht die Fahrt wie üblich aufwärts um einen kleinen Berg herum. Anschließend durch einen schönen Eichenwald mit Felsen wieder hinunter ins Tal der Ardeche. Habe Pech, es ist Wochenende, viele Ausflügler sind unterwegs. Der Porsche-Klub macht seinen Sonntagsausflug. Vallon Pont d’Arc, der Einstiegspunkt zur Ardeche ist voller Touristen. Möchte hier meine Mittagspause einlegen. Es gibt keine Bänke im Ort. Alles bestens von der örtlichen Gastronomie organisiert. Bin eigentlich froh diese Stadt schnell zu verlassen. Finde außerhalb ein schönes Plätzchen für mein Mittagspicknick.
Die Tarn breitete sich vor mir aus. Mit wenigem auf und ab konnte ich durch die Schlucht rollen.
Die Ardeche lockte mich auf den ersten Kilometer auf fast ebener Straße in die Schlucht hinein. Präsentierte ihr Schmuckstück, die Pont d’Arc, eine natürliche Felsenbrücke über den Fluss. Dann will sie erobert werden. 250 m geht es auf sehr steiler Straße in die Höhe. Es ist die bisher anstrengenste Steigung auf meiner Tour. Die Fahrt geht weiter am oberen Schluchtrand entlang. Viele Aussichtspunkte geben den Blick frei hinunter zur Ardeche. Sie hat sich in vielen Schleifen ihren Weg durch das Gebirge gebahnt. Ich bleibe zwar in der Höhe, die nächsten 48 km fahre ich bei weitem nicht auf ebener Straße.
Nach 40 km finde ich einen einsamen Zeltplatz in der Höhe. Bin merkwürdigerweise der einzige Gast. Unter der Dusche merke ich, es gibt kein Heißwasser. Die Nachfrage bestätigt, das Gas ist alle und keine Reserveflasche da. Zahle deswegen keine Zeltplatzgebür und dusche kalt. In dem kleinen Restaurant gibt es ein gutes Abendessen.
Am nächsten Tag fahre ich die letzten acht Schluchtkilometer fast nur abwärts. Lege einen Besichtigungsstopp in der Grotte de Saint Marcel d’Ardeche ein. Es macht mir immer Freude in die Tiefen der Erde einzudringen. Wunderbare Tropfsteinformationen und Farbenspiele in beleuchtete Sinterbecken sind diesen Halt wert gewesen.
Die Gorges de l’Ardeche ist mit dem Erreichen der Rhone zu Ende. Meine östliche Fahrtrichtung schwenkt nach Norden, stromaufwärts entlang der Rhone, bzw. erst einmal an eines langweiligen Kanal entlang. Der Nordwind bläst mit starken Böen. Dieses wird sich – laut Wetterbericht – in den nächsten Tagen nicht ändern und ich meine Richtung leider auch nicht. Zum Glück hört der Kanal nach einigen Kilometern auf. Das Umfeld an der Rhone ist deutlich lieblicher.
Im Ort Montelimar suche ich mir ein Zimmer. Ein Campingplatz ist nicht in der Nähe.
Beim Abendessen bestelle ich mir ein Viertel Liter Wein. Werde belacht. Die Mindestmenge ist ½ Liter. Es gibt als Fisch immer nur Lachs. Mein Körper schafft den Antibiotikaabau kaum noch.