Thomas Kipp

Palmölplantagen und die Höhlen von Niah.

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Nov 222015
 

DSC02359926. Reisetag

27.192 km

 

Trübe Aussichten für diesen Tag. Die Wolken hängen tief. 15 Kilometer vor dem Zielort Bintulu öffnet der Himmel seine Schleusen. Ich stelle mich unter einen Baum, der schützt nur kurze Zeit. Ich denke nass ist nass und schwinge mich für die letzten Kilometer wieder aufs Rad. Nasser geht doch. Es sind nicht nur die Bäche, die die Straße herunterrinnen, auch bei mir strömt es oben rein und durch die Hose raus. Eine Fahrt wie durch einen nicht aufhörenden Wasserfall. Kalt ist es nicht, Wohlfühlen in der nassen Haut etwas anderes. Unter diesen Bedingungen sind 15 Kilometer verdammt lang.

Bei der Ankunft bin ich trotz der widrigen Umstände wählerisch. Ich möchte ein Hotelzimmer mit Flussblick haben und finde eins. In dieser Stadt bleibe ich einen weiteren Tag. Sie bietet nichts Besonderes. Meist dreistöckige etwas schmuddelige Häuser, zwei große Markthallen, einen Nachtmarkt und für mich am Wichtigsten, ein indisches Restaurant gleich um die Ecke. In einer langweiligen Stadt kann ich problemlos Pause machen, zumal wenn ich eine gute Unterkunft habe. Faulsein klappt unterwegs auch.

Die Stadt verlasse ich durch ein Gelände mit Industrieanlagen und Baustellen. In der Ferne brennen Fackeln der Offshore-Ölförderung.
Kaum habe ich dieses öde Umfeld hinter mir gelassen bin ich im nächsten, den endlosen Palmölplantagen. Die folgenden 130 km bekomme ich kaum etwas anderes zu sehen. Den Schildern nach zu urteilen gehören die Plantagen wenigen Agromultis.

Um nicht bei unklaren Wetterverhältnissen 140 km fahren zu müssen, habe ich nach 80 Kilometer, etwas abseits von der Hauptstraße, ein vermeintlich einsames 4-Sterne-Hotel direkt am Meer im Internet ausgemacht.
Bei der Ankunft merke ich, dass ich am Rande einer neu entstehenden Industrie-Retortenstadt übernachte. Mitten in den Palmölplantagen stehen große Industriekomplexe, fertige und im Bau befindliche.
Beim Frühstück erfahre ich mehr von meinem Tischnachbarn. Er arbeitet für eine südafrikanische Firma am Bau einer Erzaufbereitung. Südafrika liefert das Erz, hat aber nicht den Strom für die Aufarbeitung. Malaysia bietet günstige Hydroenergie über einen neu errichteten Stausee in den Bergen und lockt damit energieintensive Unternehmen an. Durch den neuen Produktionsstandort erhoffen sich die Südafrikaner zusätzlich einen leichteren Zugang in den Südostasienmarkt.

Meine Fahrt geht weiter durch die Plantagenlandschaft. Orte gibt es keine, manchmal eine kleine Ansammlung von Häusern. Und immer wieder Baustellen. So wird eine zweispurige Straße mitten in die Plantagen hinein gebaut. Oder eine große Fläche ist aufgeschüttet und planiert. Rundherum nur Ölpalmen im menschenleeren Gebiet. Mit Ausnahme der Straße, da herrscht reger Verkehr. Ich kann zum Glück auf einem schmalen Seitenstreifen fahren. Kein Regen an diesem Tag, dafür brennt die Sonne auf mich nieder.

Am Nachmittag ein gegensätzliches Umfeld. Auf der einen Seite eines Flusses noch Plantagen, auf der anderen tiefster Dschungel, diesmal sogar mit Urwaldriesen. Ich bin im Nationalpark Batu Niah. Karstfelsen ragen in die Höhe. In ihnen befindet sich ein gigantisches Höhlensystem. Über einen Plankenweg führt der Weg durch den Dschungel in eine riesige halboffene Halle.
An der Höhlendecke sind Bambusstangen miteinander verknotet und in Felsvorsprüngen verkeilt. Sie bieten die einzige Möglichkeit an die dort hängenden kostbaren Schwalbennester zu gelangen. In halsbrecherischer Weise werden die ausschließlich aus Speichel gebauten Nester der Salangane geerntet. Für die Chinesen ist die Schwalbennestersuppe eine Delikatesse und dafür zahlen sie einen hohen Preis (Kilo bis 4000 €).

Je tiefer ich auf den festgelegten Wegen in die Höhle eindringe, desto dunkler wird es. Auf von Guano und Feuchtigkeit glattem Untergrund bewege ich mich im Schein meiner Stirnlampe vorwärts. Am anderen Ende des langen Ganges, wieder in der Helligkeit einer halboffenen Halle, sind alte Wandmalereien anzuschauen. Ich stehe vor den Hinweisschildern, kann aber beim besten Willen weder Figur noch Strich erkennen. Alte kanuartige Holzsärge hingegen sind leicht zu identifizieren.
Bei Ausgrabungen in dieser Höhle wurden 40.000 Jahre alte Skelette gefunden, die ältesten Fundes des Homo Sapiens in Südostasien.

Auf dem Pan-Borneo-Highway.

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Nov 172015
 

DSC02158921. Reisetag

26.974 km

220 km Bootsfahrt

 

Es ist bitterkalt im Passagierraum des Express-Bootes mit dem ich Kuching verlasse. Die Klimaanlage ist wie üblich auf höchste Stufe gestellt.
Zunächst geht die Fahrt zwei Stunden übers offene Meer. Wellen, Wind, Regen und Gischt, bei fast 50 km/h, bringen das Boot gehörig in Schwingungen. Ich hefte meinen magenberuhigenden Blick auf die Horizontlinie, das hilft. Ruhiger wird es sobald wir in ein Netzwerk von Flussarmen eindringen, das weit ins Binnenland hineinragt.

Flüsse sind die wichtigsten Verkehrsadern dieser drittgrößten lnsel der Welt. Eine durchgehende Straße gibt es auf der malaiischen Nordseite der Insel, den Pan-Borneo-Highway. Der größere indonesische Teil ist so gut wie straßenlos.

Die Flussfahrt mäandert durch eine flache mit Palmen bewachsene Landschaft. Baumstämme aus dem Urwald des Hinterlands, legal oder illegal geschlagen, liegen gestapelt am Ufer um per Schiff zu den Sägewerken transportiert zu werden. Das Boot hält in den wenigen Ortschaften, die wir passieren.

Die Fahrt endet in Sibu am Rejang River. Durch diese Bootsfahrt habe ich mir einen 400 km Straßenbogen durchs hügelige Innenland erspart.

Sibu ist eine moderne Hafen- und Handelsstadt. Über den 500 km langem Fluss werden von hier aus die Ortschaften des Binnenlandes versorgt.

In Sibu bleibe ich den nächsten Tag. Direkt am Fluss steht eine alte siebenstöckige Pagode, die ich besteigen kann. Ich habe eine gute Sicht hinunter auf die Stadt und den breiten schnellfließenden Fluss mit seinen am Ufer liegenden Booten. Der langanhaltende Dunst ist verschwunden. Der viele Regen hat wohl die Buschbrände gelöscht.

Beim Gang durch die Markthallen fallen besonders die in Zeitungspapier gewickelten Hühner und Enten auf. Ein Huhn kostet 2,50 €. Auf dem Platz vor den Hallen bieten private Verkäufer auf dem Boden sitzend ein Durcheinander von eigenen Produkte an. Lecker sehen die dicken Maden aus.

Bei trübem Wetter starte ich am nächsten Morgen meine Inseltour auf dem Pan-Borneo-Highway zur 850 km entfernten Stadt Kota Kinabalu. Von dort aus werde ich am 9. Dezember nach Manila fliegen. Den Flug habe ich bereits gebucht.

Die Bedingungen sind nicht günstig. Ich hatte mir vorgestellt, ich fahre durch menschenleere Landschaften mit wenig Verkehr. Ersteres stimmt. Ortschaften und Einkaufsmöglichkeiten gibt nur alle 30 bis 50 Kilometer. Der Verkehr ist leider heftig, die Straße schmal. Begegnen sich zwei Lastwagen, wird es unangenehm eng. Den schnell fahrenden Pkws fehlt oft das Gefühl zur Distanz. Ich muss Spur halten. Selbst bei den vielen Schlaglöchern darf ich nicht ausweichen sondern muss bremsen. Trotz Blick in den Rückspiegel sind die von hinten kommenden Autos zu schnell neben mir.

In Berichten von anderen Reisenden dominieren riesige Ölpalmplantagen die Landschaft. So schlimm empfinge ich es (noch?) nicht. Ich sehe zwar viele Ölpalmanpflanzungen, sie haben den Urwald oder was von ihm nach dem Fällen der Nutzhölzer übrig geblieben ist, nicht verdrängt. Für große Plantagen scheint das Gelände zu bergig zu sein.

Die ersten Langhäuser stehen nahe der Straße. Hinter einer durchgehenden überdachten Veranda liegen die Wohneinheiten direkt nebeneinander. Die Häuser können Längen von 100 Meter und mehr erreichen. In so einem Haus wohnt die gesamte Dorfgemeinschaft. Die Häuser stehen meist einzeln im grünen Umfeld.
Ihr Zustand und Ausstattung ist sehr unterschiedlich und reicht von einfachen Holzhäusern auf Stelzen bis zu modernen Steinhäusern mit Klimaanlage.

Das Fahren an diesem Tag ist nicht unschön. Der kurz nach der Abfahrt einsetzende Nieselregen wechselt oft in einen kräftigen Guss. Unterstände in der dünnbesiedelten Landschaft gibt es nicht mehr. Ich bin durchnass, trotz Regenjacke. Meine Erfahrung mit diesem teuren atmungsaktiven Goretex-Regenschutz ist schlecht. Bereits nach zwei Jahren versagt der Regenschutz. Ich muss immer wieder das Wasser aus den Ärmeln schütteln.
An so einem Regentag schwitze ich nicht. Was ist besser. Nieselregen mit angenehmen Temperaturen oder schweißtreibender Sonnenschein. Zum Fahren ersteres, zum Schauen letzteres. Anstrengender bleibt trotzdem das Regenfahren. Die Lastwagen hüllen mich beim Vorbeifahren in eine Spritzwolke ein. Den mit Wasser gefüllten Schlaglöchern ist die Tiefe nicht anzusehen. Meine Brille habe ich abgenommen, da der Blick durch die Regentropfen vernebelt ist.

Unterkünfte sind rar und stehen in keinem Reiseführer. Zum Glück habe ich in einem Blog von Übernachtungsmöglichkeiten in den zwei Orten meiner Durchfahrt gelesen. Die erste Unterkunft zu finden ist nicht einfach. Schilder sehe ich keine. Ein freundlicher Autofahrer klärt mich auf, dass ich in einem Laden nach dem Vermieter suchen soll. Ich bekomme ein Zimmer angeboten, mit schmuddeliger Gemeinschaftsdusche und -WC. Am nächsten Tag finde ich die Unterkunft einfacher, sie ist aber nicht besser. Für die Zimmer wird ein viel zu hoher Preis verlangt. Trotzdem bin ich froh ein festes Dach über dem Kopf zu haben und nicht irgendwo mein Zelt aufschlagen zu müssen.

Borneo und die Nasenaffen.

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Nov 122015
 

DSC01918916. Reisetag

26.801 km

 

Singapore zu verlassen ist nicht einfach. Der Flughafen ist nur auf der Autobahn zu erreichen, die für Radfahrer gesperrt ist. Ein normales Taxi nimmt mein Rad nicht mit. Das Maxi-Cab kostet für die 15 km fast soviel wie der 700 km lange Flug nach Borneo. Auf dem Flughafen will AirAsia mein Rad nicht einchecken. Ich hatte es mit Kartons – wie bisher immer – flugtauglich verpackt. Es muss noch „gewrappt“ werden. Der Stand auf dem Flughafen weigert sich – wegen der Sperrigkeit – mein Rad mit Plastikfolie zu umwickeln. Eine hilfsbereite Frau am Informationsschalter gibt mir den Tipp im Flughafensupermarkt Frischhaltefolie zu kaufen und damit das Rad wie eine Möhre zu umwickelt. Drei Rollen mit insgesamt 100 m Folie machen es dann check-in-fertig.
Der Flug verläuft normal. Nur es ist bitterkalt im Flugzeug. Gepäck und Rad kommen heil in Kuching, der Hauptstadt von Sarawak, an. Ich baue das Rad zusammen und warte zwei Stunden bis der wolkenbruchartige Regen aufhört. Das stimmt mich ein auf die Regenzeit, die auf Borneo besonders ergiebig sein soll.

Meine Unterkunft ist schnell erreicht, 10 km auf autobahn-ähnlicher Straße. Ich beziehe ein einfaches kleines Zimmer in bester Innenstadtlage nahe des Sarawak-Flusses. Das Zentrum besteht wie in anderen malaiischen Städten aus dem typischen chinesischen Viertel. Umringt ist es von Hochhäusern mit Shopping-Malls und Hotels.
Die Uferpromenade ist schön hergerichtet, die Reststadt eher langweilig.

Mit dem Bus besuche ich das nahegelegene Orang Utan Rehabilitationszentrum. Die hier lebenden Tiere sind aus Gefangenschaft befreit oder als Waisen gefunden worden.
 In dem urwaldähnlichem Gelände werden sie gepflegt und auf ein freies Leben im Dschungel vorbereitet. Bei der Fütterung haben wir Touristen die Möglichkeit sie zu beobachten. Zur Zeit liefert der Dschungel üppig Nahrung. Der Ranger muss sich kräftig anstrengen um wenigstens zwei an die Futterstelle zu locken.
Hier werden sie gepflegt. Die wild um sich greifenden Palmölplantagen vernichten aber ihren natürlichen Lebensraum.

Einen Übernachtungsausflug mache ich in den Bako-Nationalpark. Gepäck und Rad kann ich im Guesthouse lassen. Auf einer Halbinsel gelegen, ohne Straßenverbindung, erreiche ich mit dem Boot das bergige Urwaldgebiet. Ich beziehe eine Hütte mit Fankühlung. Essen bekomme ich in einer Cafeteria. Nur wenige Touristen scheinen in dem Forstzentrum zu weilen.

Nach einem kleinen Nickerchen begebe ich mich auf Pirsch. Es sind schmale Urwaldpfade, die in die Höhe gehen. Besonders steile Abschnitte sind über Leitern zugänglich. Es ist ein Urwald wie im Bilderbuch. Bemooste und mit Flechten bewachsene Bäume mit herunter hängenden Lianen an denen bereits wieder Farne wachsen. Dazwischen kleine Tümpel mit Kaffee braunem Wasser. Das Wandern in die Höhe ist bei der herrschenden Schwüle anstrengend und schweißtreibend. Pitschnass komme ich oben an. Belohnt werde ich durch einen Blick übers Meer und in Buchten mit schönem Sandstrand.
Am Abend wühlen halbwilde Schweine nahe meiner Unterkunft den Boden auf und freche Makaken stehlen im unbeobachteten Moment das Essen vom Teller.

gif-1.phpIch genieße am Strand die Ruhe in der Natur. Das hatte ich lange nicht mehr. Es ist so schön und friedlich. Ich bleibe einen weiteren Tag.

Am zweiten Tage sehe ich die Nasenaffen, die ausschließlich auf Borneo in Küstenregionen mit Mangrovenwäldern leben. Die große birnenförmige Nase hat sie zum Vorbild mancher Comicfigur gemacht.
Auch ihr Lebensraum ist durch das Abholzen und die Brandrodung für die Palmölplantagen bedroht.

Singapore.

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Nov 072015
 

DSC01660911. Reisetag

26.779 km

 

Der Motorradschwarm nimmt mich auf und zieht mich mit zur Grenze. Der malaiische Posten ist schnell passiert. Vor dem singaporischen stauen sich die Zweiräder. Jeweils eine Radumdrehung und schon wieder stockt es. Der Motor bleibt an. Die Luft ist kaum zum Aushalten. So sieht es wohl jeden Morgen aus. Die Malaien fahren zur Arbeit nach Singapur.

Um zu meiner Unterkunft zu gelangen habe ich eine Route durch Grünanlagen gewählt. Sehr ungewöhnlich, aber in Singapore ist es möglich. Ich fahre auf Radwegen durch Parklandschaften. Klappt alles gut, wenn nicht breite Straßen zu überqueren wären. Die Gegenspur ist durch ein Gitter abgetrennt, rüberschieben geht nicht. Mal muss ich das Rad über Treppen einer Fußgängerbrücke nach oben tragen, ein anderes Mal einen großen Bogen auf der Straße bis zur nächsten Abzweigung fahren. Weitere Hindernisse sind Baustellen, die große Teile eines Parks inkl. der Wege umkrempeln.
Nach 40 Kilometer erreiche ich das Meer. Vor mir liegen Hunderte Schiffe vor Anker. Der Hafen Singapores ist weltweit der bedeutendste Umschlagplatz für Container.

Meine Unterkunft ist nahe und mit ihr habe ich besonderes Glück. Ein ehemaliger Mitbewohner von Andrea lebt in Singapore. Bei ihm kommen wir in einer schönen Wohnung unter. Andrea ist bereits am Vortag eingetroffen.
Zum Empfang gibt es einen erfrischenden griechischen Salat, mit Schafskäse und Oliven. So gut hat es mir schon lange nicht mehr geschmeckt.

Unser Einstieg in die Stadt beginnt mit einem Ausflug in das „alte Hafenviertel“ an der Flusspromenade, jetzt das Zentrum der Finanz- und Businesswelt mit Hochhäusern und Glaspalästen. Im teils gewagten architektonischen Stil ragen sie in die Höhe.
Der Blick in den Diningroom eines großen Hotels zeigt uns unsere (gewollten) Grenzen. Ob es hier wirklich besser schmeckt?

Unser erster Rundgang endet an der Uferpromenade und dem Beginn des chinesischen Viertels in der Fress- und Touristenstraße. Mit Blick auf den Fluss trinken wir ein Bier zum Happy-Hour-Preis von „nur“ fünf Euro.
Im Hintergrund als Kontrast zu den niedrigen chinesischen Häusern steht die Hochhauskulisse des Businessviertels.

An weiteren Tagen dringen wir tiefer in das chinesische Viertel ein. Es ist etwas größer, unterscheidet sich sonst nur wenig von den Chinatowns anderer Städte.
Drei Stationen weiter mit der U-Bahn und wir sind in Little India. Die Straßen sind geschmückt für das anstehende Deepavali, dem indischen Lichterfest. Eine eigens dafür hergerichtete Verkaufsstraße erinnert mich an einen Weihnachtsmarkt.

Unsere Unternehmungen erfolgen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie fahren oft, sind gut organisiert und günstig.
Autos sind teuer in Singapore. Nach dem Erwerb eines Autos muss eine auf fünf Jahre begrenzte Betriebserlaubnis beantragt werden, die noch einmal soviel wie das Auto kostet. Eine vernünftige Beschränkung des Verkehrsaufkommens.

Mit unserem Gastgeber speisen wir in anderen Lokalen als wir es gewohnt sind. Das Essen ist vorzüglich, der Preis erstaunlich. Ein Glas Bier kann schon einmal 10 Euro kosten.
Zu kaufen gibt es alles in der Stadt, es ist nur eine Frage des Preises. Mein Blick fällt in einer Shopping Mall auf die Käsetheke mit großer Auswahl. Auch eine Tüte Lakritz ist zu haben. Da scheue ich keine Ausgaben.
Singapur galt 2014 als weltweit teuerste Stadt. Unserer Meinung nach wird sie den Rang auch 2015 behalten.

In dieser Stadt, in der alles geregelt ist und funktioniert scheint etwas verloren gegangen zu sein. Ich vermisse das Lächeln auf den Gesichtern der Menschen das ich in den anderen ostasiatischen Ländern gesehen habe.

Andrea wird von Singapore aus ihre Heimreise antreten. Ich kehre nach Malaysia zurück, nicht auf die Halbinsel sondern nach Nordborneo.

Die Geschichte Singapores ist sehr interessant. Es lohnt sich mal bei Wikipedia nachzulesen. Der Reichtum glänzt nicht nur.