23.494 km
120 km Auto
In der Nacht rauscht der Regen und Wind gegen das Fenster. Am frühen Morgen lärmt es vor dem Haus. Vor meinem Fenster beginnt der 5-Tages-Markt. Diese wechselnden Märkte versorgen den jeweiligen Ort nebst Umkreis mit den notwendigen Gütern. Einfach eine Matte auf den Bürgersteig gelegt, die Ware darauf und fertig ist der Verkaufsstand.
Nach meinem kurzen Gang über den Markt – ich kann es nicht lassen – sitze ich auf dem Fahrrad auf dem Weg in die Berge bzw. Hügellandschaft.
Rote Erde um mich herum, auf der gearbeitet wird. Kein Traktor sondern nur Ochsengespanne pflügen und glätten die Felder. Zwischen dem Rot der Erde die grün-bläulichen Kohlfelder. Auf Ochsenkarren werden die Köpfe abgefahren und auf Lkw’s verladen.
Es gibt viel zu schauen. Von den Höhen hinunter auf die Täler. Ein Tempelberg ist vollgebaut mit großen und kleinen Pagoden und vier große goldene Heilige schauen hinunter ins Tal. Am Straßenrand werden frisch gesammelte Pilze an Fäden aufgereiht angeboten. In den Dörfern ist die Schar der Kinder lange nicht mehr so zahlreich wie in Laos.
Trotz der vielen Steigungen macht das Fahren Spaß. Da ich auf der Höhe bin, ist sogar die Temperatur angenehm.
Ich versuche meine Hinterradbremse ein wenig nachzustellen. Danach funktioniert sie nichts mehr. Bremsöl tritt aus und damit ist die Wirkung dahin. Ein etwas mulmiges Gefühl in den Bergen. Die wichtige Vorderbremse funktioniert noch.
An meiner geplanten Übernachtungsunterkunft bin ich wohl vorbeigefahren. Ich weiß auch nicht, weshalb ich im letzten Ort nicht darauf geachtet habe. Der liegt aber bereits 15 km hinter vielen Hügeln. Ich stehe unschlüssig am Straßenrand. Zurückfahren möchte ich eigentlich nicht. Ohne Stoppzeichen von mir hält ein Lieferwagen an und nimmt mich mit. Die Autofahrt geht anfangs viele Hügel hinauf und dann steil 1000 m hinab ins Tal. Wäre eine schöne Abfahrt mit dem Rad geworden, mit reduzierter Bremskraft aber nicht sorgenfrei zu fahren.
Ich lasse mich bis Mandalay mitnehmen, fast 120 km. Spare damit fast zwei Radfahrtage ein. Bei dem 28-Tage-Visa für Myanmar ohne Verlängerungsmöglichkeit bedeutet es ein Zeitgewinn für das interessante Land. Mit dem Fahrer und Beifahrer klappt die Unterhaltung leider nur bruchstückhaft. Fahrgeld lehnen sie am Ende strikt ab.
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