Mrz. 032015
 

DSC04878662. Reisetag

20.183 km

94 km Boot

 

Früh um 6 Uhr serviert uns der sympathische und aus Deutschland stammende Inhaber des Restaurants „woodhouse“ (facebook: woodhousebattambang) gegenüber unserem Hotel einen leckeren Kaffee zum Frühstück. Etwas später fahren wir zu dem Anleger. Das Boot, dass uns nach Siem Reap bringen wird, liegt festgezurrt an einer schwer zu begehenden Anlegestelle. Trotz des relativ hohen Fahrpreises scheint alles improvisiert zu sein. Einfache Bretter als Sitzbänke, auf denen wir die nächsten 10 h verbringen werden. Das Boot ist kaum manövrierfähig. Die Kurven des Flusses bei Niedrigwasser schafft es nur durch Fahrt in die Böschung. Mit Stangen wird es dann um die Ecke bugsiert. Die Schraube wird unterwegs ausgebaut, zur Reparatur gegeben und wieder eingebaut. Dennoch eine interessante Fahrt durch die Flusslandschaften. Passagiere nebst viel Gepäck steigen unterwegs zu oder werden abgeholt, indem ihr kleines Zubringerboot kurz an unserem anlegt. Am Ufer die Stelzenhäuser, leider oft mit viel Schmutz darunter. Ab- und zu dröhnt Hochzeitsmusik herüber, die Festzelte mit den Feiernden sind in der Ferne zu sehen. Schwimmende Häuser und Werkstätten liegen am Uferrand. Mal mit schwimmenden Schweineställen, seltener mit Krokodil-Käfigen. Wehe, wenn diese ausbüchsen, denn der Fluss ist der Lebensraum der Anwohner.

Die armen Fische im Wasser haben es schwer. Kaum ein Abschnitt, in dem ihnen nicht nachgestellt wird. Reuse an Reuse und immer wieder Sperr- und Senknetze. Ein Wunder, dass genügend überleben.

Der niedrige Wasserpegel stoppt die Weiterfahrt 26 km vor unserem Ziel. Auf staubiger Straße erreichen wir bei Anbruch der Dunkelheit Siem Reap.

Bei der Einfahrt in die Stadt sehen wir erschreckt die Busreihen vor den großen Hotels. Umtrieb hatten wir erwartet, aber nicht in so einem Ausmaß. Siem Reap ist der Ausgangspunkt zur Besichtigung der Angkor-Tempel, jeder Kambodschareisende kommt hier vorbei. Der Innenstadtbereich ist Touristenzone. Hotels und Restaurants stehen dicht an dicht.

Nicht nur Reisende tummeln sich hier. Unmengen von NGOs (Nichtregierungsorganisationen) vieler Nationen mit meist kleinen Hilfsprojekten (Schwerpunkt: Schule und Weiterbildung in armen Landregionen) sind in der Stadt vertreten. Einen Großteil ihrer Einnahmen erwirtschaften sie mit Gästehäusern, Restaurants und Ausflugsaktivitäten. Die vielen Touristen vor Ort ermöglichen eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit.
Auch unsere Unterkunft www.sevencandlesguesthouse.com ist eng mit einer Stiftung www.theplf.org verknüpft.

In Siem Reap bleiben wir einige Tage. Natürlich besichtigen wir die Angkor Tempel. Faulenzen. Genießen gutes Essen. Sind tief beeindruckt von einem Zirkusbesuch www.pharecambodian.org in dem junge Artisten die schwere Geschichte des Landes akrobatisch-theatermäßig darstellen.

Es ist heiß, fürchterlich heiß. Bereits nach dem morgendlichen Kaffee kleben uns die Kleider am Körper. Das ändert sich im weiteren Tagesverlauf kaum und reduziert die Unternehmungslust ein wenig.
Für Marie sind es die letzten Tage in Kambodscha.

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