19.754 km
Die kambodschanische Grenze ist am Morgen schnell erreicht. Unsere Visa erhalten wir direkt an der Grenze von korrupten Beamten, die eine deutlich zu hohe Gebühr dafür verlangen. Anschließend wird bei der Gesundheitskontrolle Fieber gemessen. Direkt hinter der Grenze protzt ein riesiges im Bau befindliches Kasino. Es soll wohl spielsüchtige reiche Vietnamesen anlocken.
Aus den Geldautomaten erhalten wir nur neue Dollarnoten. Dieser hat den kambodschanischen Riel auch im Handel weitgehend verdrängt. Schon merkwürdig für ein Land so wenig Eigenständigkeit zu haben.
Auf der Straße ist nicht viel los. Die vorbeifahrenden Mopeds transportieren noch mehr Lasten als in Vietnam. Häufig sitzt obenauf noch ein Beifahrer. Mit einem Anhänger versehen ersetzten sie Lastwagen und Busse.
Trockene Reisstoppelfelder, ab und zu ein Kalkhügel und wenige Dörfer säumen unseren Weg.
Die Häuser stehen oft auf Stelzen. Der untere Platz wird vielseitig genutzt: zum Aufhängen der beliebten Hängematte, zum Sitzen und Kochen, als Parkplatz für die landwirtschaftlichen Geräte und Moped oder als Viehstall. Beim Vorbeifahren erschallt uns wieder das freudige Hallo der Kinder entgegen.
Seitenwege, die zu einem Khmertempel führen, werden durch ein kunstvolles Tor eingerahmt.
Um noch ein letztes Mal das Meer zu sehen verbringen wir die erste Nacht im kleinen Touristenort Kep. Gefällt mir nicht ganz, aber die Prinzessin setzt sich durch.
Im Ort werden wir – im Unterschied zu Vietnam – mit hippen kleinen Werbebroschüren versorgt. Darin werden u.a. diverse Immobilien für die Auslänger angeboten. Ein Land im Ausverkauf? Finde noch nicht ganz den Zugang zu Kambodscha mit seinen langen Kriegsjahren und dem grausamen Pol Pot-Regime.
Bereits am nächsten Vormittag erreichen wir die nahegelegene größere Stadt Kampot. Die französische Kolonialzeit (bis 1953) ist nicht nur an vielen Gebäuden ersichtlich sondern auch an den vielen französischen Touristen und Restaurants. Wir freuen uns über eine leckere Käseplatte. Abends trinken wir am Flussufer unseren Sundowner, während die Fischerboote Richtung Meer hinausfahren. In den Bars hängen ältere Männer, leicht verlebt, hinter ihren Biergläsern ab. Alles ein wenig dekadent.
Für unsere Unternehmungen mieten wir uns ein Moped und fahren in den auf 1000 m Höhe gelegenen Nationalpark. Zu sehen bekommen wir ein Kasino, diverse noch im Bau befindliche Resorts und renovierte Kolonialbauten sowie einen trockenen „Wasserfall“. Die Tour hätten wir uns sparen können. Deutlich interessanter ist der nächste Tag. Wir fahren durch kleine Dörfer, besuchen in Kalkfelsen integrierte alte Höhlen mit Tempel, schauen uns eine Pfefferplantage an.
In Küstennähe sehen wir eingedämmte Salinenfelder. Die feinen Salzkristalle glänzen in der Sonne. Ist die Verdunstung weit genug fortgeschritten, wird das Salz zu Haufen zusammengeschoben und noch tropfend in Lastenkörbe geschaufelt. Diese schwere nasse Last wird mit Tragestangen in Hallen transportiert.
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