8398 km
Die Insel- und damit verbunden die Vulkanumrundung erfolgt entlang der Küste. Im Bereich der Mündungsauen von Flüssen ist die Landschaft angenehm flach. Ich durchfahre Reisfelder, Kokoshaine und kleine Dörfer. Wunderschön. Nur leider sind die Flusstäler umsäumt von Bergketten, deren Ausläufer ins Meer reichen. Hinunterkommen in so eine Bucht ist einfach, das hinaufklimmen anstrengend. Für die steilsten Passagen reichen meine Tretkräfte nicht aus. Ich schiebe, aber auch das ist bei der Hitze Schwerarbeit.
Meine Tagesstrecken betragen um die 60 Kilometer. Sie sind abhängig von den nächsten Übernachtungsmöglichkeiten. Wegen der hohen Temperaturen starte ich den Tag mit der Sonne.
Die nächste Unterkunft ist ein unerwartet gutes Hotel direkt an der Küste, gebucht im Internet. Alles ist stimmig, ich bleibe zwei weitere Tage. Sitze faul am Strand und schaue aufs Meer. Am Abend, wenn die Wolken es zulassen, zeichnet die untergehende Sonne die Umrisses des zur Zeit unruhigen Vulkans Agung auf Bali ab. Das ist Urlaub ohne Programm. Ich genieße ihn.
Die Weiterfahrt bringt mich näher an den Vulkan Rinjani heran, auch in der Höhe. Die ersten 40 Kilometer problemlos mit nur wenigen Steigungen auf der Küstenstraße. Die letzten 8 zeigen mir mal wieder meine Grenzen. 500 Höhenmeter muss ich bewältigen, das Tachothermometer zeigt 35 Grad, es ist schwül. Ein Druck baut sich im Kopf auf. Ein mir bisher unbekanntes Gefühl. Nach einer längeren Pause verschwindet dieser zum Glück wieder und taucht auch trotz weiterer Anstrengung nicht mehr auf.
Ich fahre hoch in das Dorf Senaru, die Basisstation für die Ersteigung des Vulkans Rinjani (3726 m). Neben dem Entspannen an der Küste gehört das Erklimmen des Vulkans zu den beliebten Touristenaktivitäten auf Lombok. Entsprechend ist der Ort gut ausgestattet mit Unterkünften und Trekking-Unternehmen. Die Bergtour wird fast nur organisiert unternommen, da Ausrüstung und Transport individuell schwierig zu bewerkstelligen sind.
Im Internet erkundigte ich mich bereits über diverse Unternehmen. Wegen gute Kritiken und Hinweis auf Mitnahme sämtlichen Mülls entscheide ich mich für „Green Rinjani“. Deren Niederlassung passiere ich bei der Unterkunftssuche und hole weitere Informationen für die Besteigung ein. Ich wähle die 4-Tage-Variante. Sie lässt mir mehr Zeit am Berg und ist weniger anstrengend.
Bevor der Berg ruft lege ich einen Pausentag ein, an dem ich das Umfeld von Senaru mit zwei schönen Wasserfällen erkundige.
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