2193 km
Die Altstadt von Toulouse ist ein abwechslungsreiches multikulturelles Viertel mit vielen schmalen Gassen, unterschiedlichsten Restaurants und Plätzen. Mir hat es Spaß gemacht hier zwei Tage zu verbringen.
Am ersten Tag wie erwartet der angekündigte Dauerregen. Vom Hotel einen Regenschirm geliehen und mich auf den Weg gemacht. Der Wetterumstände wegen bevorzuge ich Innenbesuche. Im Musée des Augustins, einem ehemaligen großem Kloster sind vom 12. Jahrhundert an steinerne Abbildungen von Herrschern, Päpsten, Propheten und manch anderen beherbergt. Bilder auf großen Leinwänden zeigen Kämpfe, aber auch Situationen aus dem damaligen täglichen Leben meist begüterter Menschen und viele Köpfe.
Im Kloster bzw. Museumsgarten wird Gemüse angebaut
In Toulouse steht eine riesige Kathedrale, der Turm wirkt angebaut und passt nicht so richtig dazu. In der Notre Dame de Daurade steht die Schwarze Madonna. Sie bekommt gelegentlich ein neues (weißes) Kleid. Drinnen ist es dunkel, es gibt kaum Fenster, eine Außenfront besteht aus großen Säulen, es gibt keinen Turm. Die Basilique St. Sermin sieht aus wie eine Kirche, schwere Eisengitter unterteilen den Innenbereich in viele Abteilungen. Die Notre Dame du Taur hat einen sehr schmalen breiten Turm.
Es sind beeindruckende große Bauten in außerordentlichem Stil. Sie demonstrieren damit für mich eine Macht, schaffen aber nicht eine Verbindung zur Spiritualität.
Der nächste Tag ist trübe, meist aber trocken. Ich bummel durch die Stadt.
Die Straßennamen sind alle zweisprachig: französisch und okzitanisch. Letztere wird im Süden Frankreichs (noch) gesprochen. Sie hat Ähnlichkeit mit dem Katalanischen.
Die Bauordnung ist glücklicherweise streng. Es gibt wenige Ausreißer im Straßenbild. Meist sind es die 3 bis 4-geschossigen Häuser mit kleinen durchgehenden Balkonen mit Eisengitter davor. In guter und schlechter Verfassung.
Wie in anderen Orten gibt es viele Baustellen. Vor allem die Straßen werden neu gepflastert. Wahrscheinlich im Rahmen eines Konjunkturprogrammes.
Die zentrale Fußgängerzone wird dominiert von den üblichen Ketten. In den vielen engen Seitengassen finde ich die interessanten Läden. Schöne Antiquariate, leider alles auf französich, eine kleine Buchbinderei, diverse Plattenläden … Schade, dass ich nicht dauernd essen kann. In keiner Stadt in Frankreich sah ich solche Vielfalt. Sogar mehrere vegetarische sind zu finden und viele Inder haben sich hier niedergelassen.
Viele Menschen sind unterwegs, ein Drittel ist immer am Telefonieren oder schaut auf das Smartphone, manche sind verkabelt. Schon merkwürdig wie viel Zeit damit verbracht wird.
Geraucht wird in Gruppen vor Lokalen und Geschäften.
Und leider liegt viel Hundekacke auf dem Bürgersteig. Sonst ist die Stadt sauber.
Es kann sein, dass in den nächsten 14 Tage kein Blog erscheinen wird.
Ab dem 20. Mai werde ich mir Zeit nehmen und aus dem bekannten und vertrauten Leben heraustreten. Eine Zeit für mich und mit mir alleine. Ich treffe mich für 12 Tage mit einer kleinen Gruppe zu einer Vision Quest. Vier Tage werde ich alleine und fastend in der Einsamkeit der Bergwelt verbringen. Es ist ein Ritual. Dieses soll versuchen Menschen, die in einer Veränderungsphase sind, sich zu orientieren. Es kann mir helfen Lebensfragen klarer zu sehen.
Ich bin gespannt und neugierig.
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