351. Reisetag
8153 km
Trotz Trockenzeit, am Morgen hängen die Wolken tief und es regnet kräftig. Der erste Regenguss seit Monaten, anfangs ein erfrischendes Gefühl, aber schon bald wird’s schwül. Nach dem Morgenkaffee bin ich durchgeschwitzt. An diesem Tag beginne ich mit dem Inselhopping zur Nachbarinsel Lombok. Einen festen Fahrplan hat die Autofähre nicht, aber es fahren diverse am Tag. Am Anleger seht eine lange Schlange vollbeladenen Lkws. Nur eine kleine Anzahl findet auf der nächsten Fähre seinen Platz. Der Gütertransport über die vielen Inseln ist aufwändig.
Die Fahrt dauert ca. fünf Stunden. Zusätzlich warten wir eine weitere im Hafen bis der Fähranleger frei wird.
Eine lange Weiterfahrt steht nicht an. Am Vortag buchte ich im Internet die einzige Unterkunft in der Nähe des Anlegers. Der Name „Sunset Hideaway“ deutet bereits an, dass sie schwer zu finden ist. Auf einer Landzunge am Ende eines Sandweges direkt an der Küste nächtige ich in einer kleinen Bambushütte mit Freiluftbad. Am Abend erhalte ich einen gebratenen Fisch und am Morgen den inseltypischen Kopi Lombok. Es ist eine ruhige Unterkunft, wenn der Muezzin nicht wäre. Auf Bali gibt es bereits viele Hindutempel, auf Lombok aber noch deutlich mehr Moscheen.
Die morgendliche Fahrt erfolgt zunächst entlang eines Flusses umgeben von Mangroven, danach tauche ich auf schmalen Straßen in ein ländliches Lombok ein. Auf den Feldern wird Reis gepflanzt, Bauern treiben ihre Kühe auf der Straße, mit Hand wird die Tonmischung in einfachen Schablonen in Ziegelform gebracht und nach dem Trocknen gebrannt. Jedes noch so kleine Dorf hat seine Moschee, ein meist schmucker großer Bau.
Nahe dem kommerziellen Zentrum der Insel in der alten Hafenstadt Ampenan suche ich mir eine passable Unterkunft und bleibe zwei Tage. Ich beobachte gerne das Leben in den Städten, in denen viel improvisiert werden muss um das Leben zu meistern. Nicht das gut organisierte aber langweilige wie in Australien oder Neuseeland.
Ziellos durch die Straßen und schmalen Gassen schlendern, in den kleinen Restaurants essen, einen Kaffee trinken, den Straßenhändlern zuzuschauen und natürlich die Märkte erkunden. An statt mit Taxis kutschieren kleinen Pferdefuhrwerken die Menschen. Rund um die alte Markthalle herrscht reger Betrieb. In den Seitenstraßen ist wenig los. Viele Häuser scheinen unbewohnt zu sein.
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