Angekommen in Deutschland bin ich schnell. Bereits nach dem ersten Käsebrot fühlte ich mich heimisch. Gegen die kühlen Außentemperaturen in den ersten Aprilwochen kann ich mich wehren und empfinde diese sogar als angenehm. Die Hitze in den letzten Monaten auf den Philippinen hatte mir zugesetzt.
Anstatt Reis mit Gemüse gibt es abwechselnde vegetarische Gerichte. Ich liege wieder gemütlich auf dem Sofa, aber nicht nur. Es gibt einiges zu regeln. Haus und Garten sind durch meine Abwesenheit ein wenig vernachlässigt. Ich selber lasse mich beim Doktor checken. Das Implantat aus Thailand erhält die notwendige Krone.
Mein Reiserad hat die drei Jahre so gerade überstanden. Der angebliche „Norwid-Qualitätsrahmen“ ist kurz vor dem Kollaps. Die Halterungen sind ausgebrochen und haben am Rahmen Löcher hinterlassen. Der Lack blättert flächenhaft ab und hinterlässt Rostflecken. Norwid reparierte den Rahmen kostenlos, gibt aber keine Erklärung oder Entschuldigung dazu ab.
Kaum bin ich einige Wochen zu Hause, schmerzt mein rechter Fuß beim Auftreten. Untersuchungen zeigen einen Fersensporn an. Eine langwierige Geschichte, die noch nicht überstanden ist.
Nach fünf Monaten in Deutschland bin ich erstaunt, wie die Erinnerungen an meine lange Reise verblassen. Sie liegt gedanklich bereits weit zurück. Ich merke, dass mein Drang zum Unterwegssein geschwächt, aber immer noch da ist. Ich „muss“ nicht mehr weg, freue mich aber auf meine Weiterfahrt. Sie steht demnächst an.
Ein wenig schreibfaul bin ich geworden. Der Lagebericht Deutschland kommt eindeutig zu spät.