Die letzte Radetappe – erst einmal.

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Mrz 242016
 
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Die Kirchenruine Cagsawa.

1053. Reisetag

30.678 km

 

Ein wenig „Ende-Stimmung“ macht sich bemerkbar. Ich fühle, die Zeit auf den Philippinen geht zu Ende und das ist auch gut. Der zunehmende Verkehr und die Hitze tragen dazu bei. Ich bin genervt vom Lärm und den Brathähnchen bzw. Hühnerteilen, die an jeder Ecke angeboten werden.

10 Tage Unterwegssein liegen noch vor mir. Bis Manila fahre ich nicht. Die letzten 450 Kilometer werde ich mich in einen Bus verladen. Leider hat die philippinische Eisenbahn, die diese Strecke bediente, seit 2012 „vorübergehend“ wegen Taifunschäden ihren Dienst eingestellt.
Mein geplantes Rückfahrwochenende nach Manila fällt auf Ostern und das ist schlecht. Die Busse sind ausgebucht. Ich erhalte für den 25. März einen Platz und habe bis zum Abflug fünf Tage Zeit in Manila, mir eigentlich zu lange.

Noch bin ich 100 Kilometer von meinem Busabfahrtsort entfernt und bringe mein Rad in Ordnung. Der neue Mantel kostet nur 5 Euro und macht nicht den stabilsten Eindruck. Nach dem Wechsel packe ich mein Gepäck aufs Rad und fahre zur nächsten Unterkunft. Nach kurzer Zeit macht es Peng, der Schlauch ist geplatzt. Nicht einmal schieben kann ich. Vor einer Kirche finde ich einen ruhigen Platz um den Schlauch zu wechseln. Normalerweise geht schnell oder langsam die Luft heraus, dass er platzt habe ich noch nie erlebt. Was ist nur los auf den letzten von 30.000 Kilometern?

Morgens und abends zeigt sich hinter der Stadt Legazpi der vollkommene Kegel des Mayon, der aktivste Vulkan auf den Philippinen mit vielen todbringenden Ausbrüchen. Über Tag hüllen Wolken ihn ein.
Bei meiner Weiterfahrt besuche ich die Ruinen der Cagsawa Church. 1814, bei einer heftigen Eruption, suchten über 1000 Menschen vergeblich Schutz in ihr. Sie wurden lebendig begraben. Die letzten Toten waren eine Gruppe von deutschen Bergsteigern nebst einheimischem Führer, die vor drei Jahren bei einem kleinen Ausbruch am Vulkan ums Leben kamen.

Es ist Palmsonntag. Vor manchen Kirchen stauen sich die Tricycle und das Haus ist voll. Die Menschen laufen mit geschmückten Palmwedeln herum. Andere Kirchen sind geschlossen.

Auf belebter Straße radele ich meinem letzten Ziel entgegen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl wie unspektakulär mein Unterwegssein nach drei Jahren erst einmal zu Ende geht.

In Naga, (für mich) die letzte Stadt vor Manila, verbringe ich einige Tage bis zur Busabfahrt. Für Unternehmungen ins Umland ist es mir zu heiß und irgendwie ist die Energie raus.