Sibiu/Hermannstadt.

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Sep 052013
 

DSC02321122. Reisetag

 

In Sibiu bzw. Hermannstadt bekomme ich meinen ersten Besuch, Helmut aus Remagen und Rolf, der Stadtplaner. Beide waren mit mir in Tansania sogenannte „Entwicklungshelfer“. Unsere Unterkunft war bereits aus Deutschland vorgebucht. Wir wohnen direkt im Zentrum am Marktplatz.

Der ungarische König rief im 12. Jahrhundert deutsche Siedler aus dem Rhein-Mosel-Gebiet zur Erschließung der menschenlehren Wälder und zum Schutz gegen die einsetzenden Mongolenstürme ins Land. Die neuen Siedler, durch besondere Privilegien gelockt, nannten sich Sachsen. Neue Städte und Dörfer entstanden nach deutschen Vorbild. Sibiu/Hermannstadt wurde in dieser Zeit gegründet als politisches und kulturelles Zentrum Siebenbürgens. Die einst katholischen Sachsen beschlossen Mitte des 16. Jahrhunderts für sich die Einführung der lutherischen Reformation.

2007 erhielt die Stadt den Titel Europäische Kulturhauptstadt. In der Innenstadt sind bereits viele alte Gebäude renoviert. Im nahen Umfeld des Stadtkerns warten noch viele Gebäude auf ihre Herrichtung.

Deutsch ist neben Englisch (wahlweise) die erste Fremdsprache in der Schule. Auf den Plätzen und in der von Touristen belebten Fußgängerzone höre ich oft die deutsche Sprache. Viele Rumänen sprechen ein sehr gutes Deutsch. Speisekarten und Hinweisschilder sind dreisprachig. Es gibt eine deutsche Buchhandlung, nur einen deutschen Bäcker mit gutem Brot finde ich nicht.

An einem Anschlag (auf Deutsch) an der Evangelischen Kirche lese ich ein interessantes Gesetz gegen die Prunksucht. Gäbe es ein solches Gesetz heute noch, würden viele große Gelände- und Sportwagen von der Straße verschwinden. Fahrradfahren würde dort mehr Spaß machen.

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Nach meinem Gang durch die belebten zentralen Straßen erweitere ich meinen Bogen. Suche den Markt auf und mache meinen Bummel darüber. Kaufe Nektarinen, Trauben und Pflaumen.

Laufe entlang der Stadtmauer und durch die vielen kleinen Gassen. Schaue wenn es möglich ist in die Hinterhöfe. Unterhalte mich mit einem Straßenfeger und seiner Frau. In einem Park ist der Männertreffpunkt. Es wird gespielt und unterhalten. An vielen Enden wird gebaut, neue Leitungen werden verlegt und die Straßen neu gepflastert.