Freundliches Kroatien.

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Aug 142013
 

DSC0095499. Reisetag

5152 km

 

In der letzten Nacht gibt es einige kräftige Gewitter. Der nächste Morgen beginnt mit einem bewölkten Himmel. Wie schön, der Tag wird nicht so heiß. Die Drau ist Grenzfluss. Während ich durch Ungarn fuhr ist die Mur bereits in die Drau gemündet. An der Grenze zu Kroatien muss ich zum ersten Mal meinen Pass zeigen.

Ich empfinde einen Unterschied zu Ungarn. Die Menschen auf der Straße grüßen mich freundlicher und häufiger. Ein paar alte Frauen klatschen sogar als ich vorbeifahre.

Biege nach 10 km auf eine kleine Straße ab auf den hier nicht beschilderten Eurovelo 13 Radweg. Dieser zieht sich über 9.000 Kilometer und durch 20 Länder entlang der ehemaligen Westgrenze des Warschauer Paktes von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer.

Am Beginn dieser Straße ist ein Schild „Put Paprike – Straße des Paprika“. Zunächst sehe ich aber nur Mais- und Sonnenblumenfelder. Ab und zu ein Tabakfeld. 10 km weiter tauchen dann einige Paprikafelder auf. Ein Traktor vollgeladen mit roten und gelben Früchten biegt auf die Straße ein. Gefolgt von einem Lieferwagen, in dem die Pflückerinnen mitfahren.

Tabakfelder gibt es deutlich mehr. Die unteren Blätter der Tabakpflanze werden gepflückt, mehrere Blätter zusammen gebündelt und zum Trocknen aufgehängt. Dazu eignen sich alle möglichen Arten von Unterständen. Ich darf auf den Hof gehen und Fotos machen.

Durchfahre viele kleine Orte. Manche Häuser sind im sehr guten Zustand. Es überwiegen aber die einfachen, aus unserer Sicht eher ärmlichen. Fast jedes hat eine mehr oder wenig große Scheune in sehr unterschiedlichem Bauzustand am hinteren Hofrand stehen, oft auch einem Traktor. Hühner laufen herum. Ab und zu zwischen den Häusern ist ein verfallenes.
Relikte aus sozialistischen Zeiten sind die fast einheitlichen Betonzäune, die zur Straße hin Höfe aber auch Felder abgrenzen. Sollte damit ein einheitliches Dorfbild geschaffen werden? Ist eine sehr unproduktive Investition gewesen.

Auf einem Hof sind Schweine geschlachtet worden. Sie hängen noch an einem Gestell. Beim Halten werde ich gleich zu einem Wodka eingeladen. Wehre mich aber erfolgreich dagegen mit dem Hinweis auf meine Weiterfahrt.

Es gibt viele Kleinbauern. Tabakanbau ist in der Region ein bedeutender Erwerbszweig. Dieser wird auf kleinen Feldern angebaut. Flächenmäßig dominierend sind die Mais- und Sonnenblumenfelder. Für mich ist unklar, wem diese großen Felder gehören. Sehr selten sehe ich im Hintergrund einen großen landwirtschaftlichen Betrieb.

Es gibt viele Zwetschgenbäume beladen mit Früchten am Straßenrand. Sie werden wohl nur selten geerntet. Für mich bedeutet es eine willkommene Erfrischung. Sie schmecken gut und haben keine Würmer.

Die Nacht verbringe ich in Donji Miholjac im Hotel.