Küstenstraße

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Mai 042013
 

SONY DSC20. Reisetag

1561 km  

Beim Frühstück unterhalte ich mich mit Hauswirtin im gebrochenen Englisch über Deutsche und Franzosen. Ihrer Meinung nach arbeiten die Franzosen nicht gerne, möchten trotzdem gut leben. Die Deutschen arbeiten gerne und viel.
Französische Chefs lassen nicht mit sich verhandeln, deshalb wird in Frankreich viel gestreikt. In Deutschland selten.

Am Morgen einen kleinen Bummel durch die Stadt gemacht. In der Markthalle um 9 Uhr ist nicht viel los. Der Fischmarkt besteht nur aus ein paar Verkaufsstände. Besuchte eine weitere Markthalle bei der Weiterfahrt. Dort herrscht reger Betrieb.

Eine Kindersegelschule übt auf einem Binnenteich, eine andere Gruppe versucht auf den Wellen zu surfen. Die ganz Kleinen spielen im Sand.

Eine Bucht mit Flusszulauf führt mich ins Landesinnere. Viel flaches Land, Kanäle und Sumpfgebiete mit schmalen Landstreifen und Teichen dazwischen.

An der Küste die zum Teil sehr hohen und breiten Dünen. Meer und Wind haben sich über Jahrhunderte selbst ein Bollwerk geschaffen um nicht zu tief ins Land eindringen zu können.

„La Tranche sur Mer“ ist wieder ein kleines Ferienparadies, aber mit schönen Bungalows.

Die guten Restaurants öffnen erst um 19.30 Uhr. Für mich ein Problem, da ich vorher hungrig bin. Die französischen Portionen sind für einen hungrigen Radler eher klein. Die Lotte war so groß wie ein Hühnerei. Dazu etwas Reis. Damit der Teller nicht gar zu leer ausschaut gabs noch drei Gambas dazu.

Die sternenklare Nacht ist im Zelt nicht so kalt wie erwartet. Bei 14 Grad und Sonnenschein am folgenden Tag ohne Jacke auf dem Fahrrad verbracht. Bei dieser Temperatur fror ich sonst. Was die Sonne ausmacht.

An der Küste Touristenanhäufungen wenn ein Sandstrand vorhanden ist, sonst eher leer.

Netzfischer stehen mit ihren Fangeinrichtungen auf Brücken. Heute sind sie erfolgreich. Mit der Strömung der Flut schwimmen die Fische wohl gerne landeinwärts.

Wegen der „Anse de l’Aiguillon“ (eine breite Bucht) wieder ca. 25 km ins Landesinnere eingedrungen. Wenige Dörfer, fahre durch flache Landschaften, vorwiegend ist Weizen angebaut. Immer wieder von Kanälen durchzogen. Ab und zu eine Wassersperre, weiß nicht ob diese nur Schutz vor hoher Flut bietet oder das Wasser bei Ebbe zurückhalten soll. Feldränder sind oft gesäumt von blühenden Tamariskensträucher. Bin erstaunt, denn für mich sind es eher Sträucher in Trockengebieten. Eine fröhliche Runde sitzt an einem gedeckten Tisch. An der Küste leuchtend gelbe Rapsfelder.

Am späten Nachmittag fahre ich über die lange Brücke zur Insel Re. Es herrscht reger Wochenendverkehr. Finde einen schönen Zeltplatz von dem ich am Sonntag die Insel erkundigen möchte.

Nur bei Ebbe

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Mai 022013
 

 

SONY DSC18. Reisetag

1425 km

 

Ein trüber Morgen. Kaum fahre ich los, da fängt es an zu Regnen. Möchte die Insel Noirmoutier über den 5 km langen Damm erreichen. Eine Kleinigkeit ist mir entgangen. Auf meiner Karte steht „à basse mer“ – bei Ebbe. Der Damm steht unter Wasser. Befahrbar ist er ab 16 Uhr, es ist 10 Uhr vormittags. Fahre zum zweiten Mal die 4 km Strecke zu meinem morgendlichen Ausgangspunkt. Gestern bereits wegen der ausgebuchten Unterkunft kurz vor dem Damm. Jedes Mal gegen Wind und Regen. In weiteren 10 km erreiche ich die Brücke, welche die Insel mit dem Festland verbindet. Der Regen wird heftiger, der Wind bläßt aus dem Norden, die Temperatur liegt bei 8 Grad. Ich ändere meinen Plan. Keine Lust auf die ca. 20 km langgestreckte Insel zu fahren. Das Umfeld ist zu ungemütlich. Regenfahrten reduzieren mein Empfinden und die Aufmerksamkeit für die Umwelt. Eher stoich fahre ich auf dem Dünenradweg Richtung Süden. Durch Pinienwälder, vorbei an endlosen Bungalowsiedlungen und vielen Zeltplätzen. 20 km weiter in St-Jean-de-Monts finde ich eine feste Unterkunft. Dieser Ort ist ein „Ferienparadies“. Endloser Sandstrand. In der ersten Reihe zum Meer hin mehrstöckige Appartmentwohnungen. Dahinter die Unterhaltungsmöglichkeiten, die Urlauber so benötigen, wenn sie hier ihre Zeit verbringen möchten. In der Ferienzeit möchte ich nicht vorbeikommen.
Am nächsten Morgen ist der Himmel bedeckt, hat sich hoffentlich ausgeregnet. Ab und zu über Tag kommt die Sonne durch. Nach dem Verlassen der Ferienmetropole gelangt die Natur wieder in den Vordergrund. Fahre durch einen schönen Mischwald, immer wieder durch Dünenlandschaften, diesmal mit Gras, Blumen und Büschen bewachsen, entlang Schrebergärten und kleinen Orten mit den typischen Bungalows. Die Küste ist wieder felsig, der Touristenstrom reduziert.
Mit seinem frischgekauften Ferienhaus unterwegs zu sein und eine Reifenpanne zu haben ist ärgerlich. Der Preis stand noch dran, 25.000 Euro. Weiß nicht ob eine Einbauküche dabei ist.

Vor der mittelgroßen Stadt Les Sables d’Olonne liegen weite Sumpflandschaften. Langgestreckte schmale Wiesen und Teiche zur Fischzucht wechseln sich ab. Der Radweg führt mittendurch über kleine Brücken und Pfade.

Im Zentrum ein großer Hafen für die Freizeitschiffer. Auch größere Schiffe liegen am Kai.

Am späten Nachmittag bummel ich durch die kleinen Gassen. Viele Muschelbilder verzieren in einem Viertel die Hauswände. Einen langen Sandstrand mit 1.-Reihe-Appartments gibt es ebenfalls. Da die Stadt aber mehr zu bieten hat, kann ich eher darüber hinwegsehen.