Sep 232012
 

159. Reisetag

9478 km

61235 Höhenmeter

 

Drei Tage vernebelt. Es regnete trotz schlechter Wettervorhersage über Tag nicht mehr. Fuhr weiter entlang der Küste Richtung Süden. Der Wind hatte sich ein wenig gelegt, die Richtung jedoch nicht gewechselt.
Die vielen Buchten, vorgelagerten Inseln und breiten Mündungsarme der Flüsse konnte ich nur beschränkt wahrnehmen. Alles war unter einem weißen Dunst verborgen.

Die Wahlwerbung findet hier durch Steckschilder im Garten und an der Straße statt.

Den angesteuerten Campingplatz verließ ich am Nachmittag wieder. Teuer und nicht schön. Wäre der einzige Gast gewesen. Fuhr 20 km weiter zum nächsten. Dieser lag direkt an der Küste. Hier traf ich Tim wieder, der nach der Fähre von Neufundland einen anderen Weg eingeschlagen hatte. Wir unterhielten uns den Abend lang. Er arbeitete bei Manroland in England. Die Firma meldete Konkurs an. Bevor er sich eine neue Stelle suchen wird fuhr er mit dem Fahrrad ein halbes Jahr durch USA und Kanada.
Dieser Campingplatz bot am Abend ein gemeinsames Feuer mit Muschelessen für die Gäste an, am Morgen freien Kaffee in einem Aufenthaltsraum.
Nur leider gab es viele Mücken. Trotz Vorsichtsmaßnahmen blieb ich nicht stichfrei.

Einige Regentropfen fielen am frühen Morgen auf das Zelt. Blieb etwas länger darin liegen. Die geplante Strecke an diesem Tag war nicht sehr weit. In einem Provinzial Park gab es einen schönen Campingplatz am Parker Lake, einem großen Binnensee. Suchte mir eine etwas windige Stelle aus, der Mücken wegen. Das half.

In meiner letzten Nacht im Zelt wurde dieses noch einmal richtig gefordert. Es goss stundenlang wie aus Eimern. Das Zelt hielt dicht. Am Morgen war es wieder nebelig, aber trocken. Die letzte Etappe ging hinunter zur Küste. Teilstücke des TCT – wieder auf einem alten Schienenbett – führten mich nahe an Halifax heran.

Anfangs auf dem Atlantik-View-Trail, hörte ich das Rauschen des Meeres. Sehen konnte ich es nicht. Der Nebel war zu dicht. Bin an den Strand gegangen um einen letzten Blick auf den Atlantik zu werfen.
Weiter ging es auf dem Salzmarsch-Trail über Dämme durch flache Seengebiete. Ebbe und Flut mischten hier das Süßwasser der Flüsse mit dem Meereswasser. Die Sonne verdrängte den Nebel etwas. Die eintretende Flut drängte das Wasser landeinwärts.

Ein letzter flacher Hügel war zu erklimmen. Ich war in Dartmouth. Der Ort liegt gegenüber von Halifax in einer Bucht. Nach kurzer Fahrt auf belebter Straße erreichte ich die Fährstation. Diese brachte mich hinüber. Die Jugendherberge lag zentral in Hafennähe.
Jetzt war ich wirklich angekommen.

Mein Flug wird am Samstag, den 29.9. abends von Halifax nach Frankfurt gehen.