8414 km
An diesem Tag ist Labour-Day, ein Hauptfeiertag in Kanada. Alle Ferien gehen zu Ende. Die meisten Läden haben geschlossen. Es wird nur noch wenige kanadische Touristen geben.
Der Tag startete gemütlich für mich. Einschecken für die Fähre war um 15 Uhr, Abfahrt um 17 Uhr.
Sie benötigte 14 Stunden um die 450 km nach Newfe-Land wie Neufundland hier heißt zurückzulegen. Es ist eine Eisbrecher-Fähre, gebaut 2002 von den Howaldtswerken in Kiel.
Fuhr zwischen Schottland und Belgien, dann Estonia, Finnland und Deutschland. Seit 2008 ist sie für die Neufundlandroute gechartert. Aufkleber aus dieser Zeit waren noch vorhanden.
Für 10 Jahre sieht sie in meinen Augen bereits ziemlich gebraucht aus. Der Rost nagt.
Hunde und Katzen mussten in die Käfige. Viele Passagiere hatten eine Kabine gebucht, manche übernachteten auf nicht sehr bequemen Liegesitzen.
Ich verbrachte ausgestreckt die Nacht auf einer gepolsterten Bank im Bar- und Aufenthaltsraum. Terrorisiert wurde ich von 2 laut hörbaren unterschiedlichen Fernsehprogrammen – die ganze Nacht. Keiner schaute zu. Leiser oder abzustellen ging nicht. Meine Ohrstöpsel hatte ich leider in meinem Gepäck gelassen. Die Fahrzeuge waren wären der Fahrt nicht zugänglich.
Es gab die üblichen Essens-, Trinken- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Die schwache Internetverbindung ließ mich nicht meinen Blog ins Netz stellen.
Die Fährfahrt bringt mir die zeitliche Endlichkeit meiner Kanadadurchquerung in Erinnerung. Normalerweise ist in St. Johns (der Hauptstadt der Provinz Newfe-Land) so eine Fahrt nach dem Passieren aller kanadischen Provinzen zu Ende. Bisher gab es für mich die Gedanken an das Ende meiner Tour nicht. Da werde ich schon ein wenig wehmütig. Natürlich freue ich mich auch auf zu Hause. Tief in mir schlummern aber noch Fernwehwünsche.
Der Aufenthalt in Neufundland liegt vor mir. Viele Reisende berichteten von einer einzigartigen Landschaft (mit vielen Bergen) und sehr freundlichen Menschen.
Voller Spannung werde ich diesen Abschnitt am Morgen nach der Ankunft der Fähre anpacken.