77. Reisetag
4113 km
Beim Vorbeifahren der großen Laster, musste ich den Lenker fest in die Hand nehmen. Der entstehende Windstoß konnte mich leicht ins Schwanken bringen. Der Rückspiegel leistete gute Dienste. Die Geräusche anderer Fahrzeuge waren häufig ähnlich laut. Einen TÜV gibt es nicht.
Der Verkehr am Sonntagmorgen hielt sich in Grenzen.
Der Wind hielt mir die lästigen Bremsen fern, war aber gegen mich gerichtet.
Der Ouimet Canyon lag etwas abseits der Strecke. Ich fuhr den 20 km Umweg. Um 100 m tief in die Schlucht zu schauen musste ich diese Höhe erst mit dem Fahrrad erklimmen.
Am Abend übernachtete ich wieder in einem Backpacker Hostel wie im letzten Ort. Diesmal leider in einer eher schmuddeligen Herberge. Am Vortag hatte die Tochter der Inhaberin hier groß Hochzeit gefeiert. Viele Gäste waren noch da. Merkwürdig, sie waren fast durchweg sehr füllig. Auch sonst sah ich in der letzten Zeit viele zu gut genährte Menschen. Habe das Gefühl es gibt eine West-Ost-Gewichtszunahme in Kanada. Weiß nicht ob es dazu eine Statistik gibt.
Am nächsten Morgen erlebte ich meinen ersten Sonnenaufgang auf der Straße. Es sollte wieder heiß werden. Die morgendlichen Berge waren einfacher zu befahren als die am Nachmittag. Es gab viele davon und sie wurden immer höher. Auf der Kuppe belohnte mich der weite Blick über den See für den Anstieg.
Nach dem Ort Nipigon gabelte sich der Highway. Es gibt wieder zwei West-Ost-Verbindungen. Der Highway 17 wird weniger befahren und umrundet den Lake Superior. Das war mein Weg. Am Straßenrand sah ich Wegwahrte wachsen.
Auf einem schönen Campingplatz direkt am See baute ich mein Zelt auf. Ein Squirrel möchte gerne meine Lebensmittel probieren, ließ ich aber nicht zu. Nachts gab es ein Gewitter. Die Blitze zuckten hell. War ganz froh, dass das Zentrum nicht direkt über mir lag.
Dicke Nebel zogen am Morgen auf. Sie schränkten meinen Weitblick den ganzen Tag ein. Die Landschaft, die Berge und ein Wasserfall lagen hinter einem weißen Schleier.